ja, wie Kerstin schrieb: nicht aufgeben. Dranbleiben, wie verzweifelt man immer mal zwischendrin sein mag. Es ist halt wie bei so ner Wanderung im Hochgebirge: Immer wieder gibt es da Auf- oder Abstiege, die zum Verzwatzeln sind. Frau fragt sich dann: Warum, oh Göttin, tu ich mir das eigentlich an? Weil drum. Aus Gründen. Und zwar guten. Weil es sich lohnt!
Wie lange haben Sie denn schon Ihr "Schlecht-Haltungsmuster", Schneeglöckchen? Bei mir war es quasi mein ganzes laufendes Leben, etwa fünfundvierzig Jahre lang, bis ich aufgebrochen bin, den wahren Körper in meinem krummen, schiefen Körper rauszulocken. Ich glaube inzwischen, dass ich das ergonomische Laufen nie beherrscht habe. Mein Pseudo-Wackel-Passgang, mit dem ich aufgebrochen bin auf die wunderbare Reise, ist also kein Wunder, sondern für mich inzwischen ganz logisch zu erklären - und zu erfühlen! Irgendwer hat mal gesagt, es braucht so 10% der Fehlhaltungszeit, das Ganze gutzumachen. Dann sind das bei mir etwa vier Jahre. Ich arbeite relativ hartnäckig seit gut zweieinhalb Jahren daran. Und hundertpro rund ist der Gang noch nicht. Aber es wird. Manchmal sieht es für einen klitzekleinen Moment sogar elegant aus, wenn ich mal zur Seite in die spiegelnden Schaufensterscheiben sehe. Also: Einerseits müssen Sie geduldig mit sich sein, aber andererseits halt auch dranbleiben.
Kerstin Lieder hat geschrieben:Ich war immer soooooo neidisch auf die coolen Beschreibungen von anderen Teilnehmern, wollte das auch haben. Und bei mir tat sich: nix. Der Geheimtip für mich: einfach machen, wieder und wieder und wieder. Irgendwann, so nach gefühlten 100000 Wiederholungen macht es going und die Sonne geht auf.
Ganz genau so. Und es geht immer wieder mal ne kleine Sonne auf. Auch ich habe lange nichts oder nur wenig gespürt, und es gibt Stellen, da mogelt mein Körper sich immer noch an der richtigen Haltung vorbei, da kann ich ihm noch so gut zureden. Ich spüre es genau, merke aber auch, dass da irgendwas noch nicht so weit ist. Dann ziehdenke ich alles immer in diese Richtung, in die ich denke, dass es muss, und irgendwann wird er sich wohl drauf einlassen. Dass das so ist, weiß ich inzwischen aus vielfachen "Goings", die ich schon hatte auf meinem Weg.
Kerstin Lieder hat geschrieben:Oder Sturzbäche fließen.
Die Sturzbäche hatte ich schon ganz zu Beginn meiner Reise. Vielleicht kommen irgendwann nochmal welche, das will ich ja nicht ausschließen, aber für mich war ab dem Moment klar, dass ich mich auf den Weg machen _muss_, dass ich mir ein Zurück oder Jetzt-noch-nicht niemals verzeihen könnte.
Viele Grüße
Susanne