Nebennierenrindenerschöpfung und ihre Folgen

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Paula Camenisch
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Nebennierenrindenerschöpfung und ihre Folgen

Beitrag von Paula Camenisch »

Notizen zum Vortrag von Dr. med. Kurt Mosetter, Konstanz, für ebi-pharm
am 27.10.18 in St. Gallen

Liebe Leser/innen, liebe Kolleg/innen

Dr. med. Kurt Mosetter ist ein Arzt, der sehr interdiszilpinär arbeitet, vernetzt denkt und forscht. Sein ungeheures biochemisches Wissen ist eine Seltenheit in medizinische Kreisen. Er betreut direkt und indirekt diverse Spitzensportler und sagt, dass das die Formel 1 ist und die allgemeine Medizin wie die normale Autoindustrie ist, die nur langsam die Neuerungen aus dem Spitzensport übernimmt.

Mit seinem Bruder, Rainer Mosetter, hat er vor Jahren die Methoden «Kraft in der Dehnung» (KiD) und die Myoreflextherapie gegründet. CANTIENICA® ist der Rollce Royce und KiD immerhin der Mercedes der Trainingsmethoden. Als Therapiekonzept ist die Myoreflextherapie sehr zu empfehlen, eben Formel 1 getestet!

Die wichtigsten Botschaften und Erkenntnisse aus dem Vortrag – Kraut und Rüben, aber Ihr nehmt Euch das, was Ihr braucht:
  • Muskeln sind das grösste hormonproduzierende Organ! Sie senken den Blutdruck und regulieren Schmerzbotenstoffe.
  • Donald Ingber im Juni 18: Der aktive Stretch ist entzündungshemmend!
  • Nobelpreis Medizin 2014: Train your eyes – train your brain! Unser optisches System ist schneller als das Auge! Im Nacken gibt es ein weiteres «Auge», das wie ein GPS funktioniert – es gibt uns Sicherheit und reduziert Stress – unser Nackenstern. Dieses GPS ist sehr empfindlich auf Zucker, Strahlung, Störfelder und natürlich auch falsche Kopfhaltung.
  • Kurt Mosetter sagt, wenn man ihn am Körper nur noch an eine Region behandeln lassen würde, würde er den Nackenstern und die Kiefergelenke wählen.
  • «Verspannungen im Nacken, muskelinduzierte Symmetriestörungen der Kopfgelenke und Hyperaktivität der Halsganglien des Sympathikus verursachen Störungen der inneren Rhythmik» (Zitat aus dem Skript) – guter Schlaf ist wichtig, im Schlaf wird repariert, 1 Mio erfolgreiche Reparaturen pro Zelle in 24 Stunden!!!
  • Die obere Halswirbelsäule ist zentral für guten Schlaf.
  • Im Körper passiert nichts, was nicht mit dem Umfeld zu tun hat. Achtsamkeit, guter Schlaf, Ernährung und Bewegung, da können wir uns selber heilen. Reparatur jederzeit möglich, wenn die Sabotage am System aufhört.
  • Der beste Trigger für Dopamin (das Glücks- und Lernsystem) ist unsere Vorstellungskraft! Langsame und gesunde Dopaminausschüttung durch Bewegung, Musizieren etc.
  • Marco Toigo: Sarkomere arbeiten in die Länge.
  • Fix your gut, fix your brain ! Psychische Erkrankungen sollten ganz anders behandelt werden, für diese Erkenntnis gibt es schon Medizin-Nobelpreise, aber es geht an der Alltagsmedizin leider vorbei.
  • Probleme mit den Faszien und/oder der Leber -> Darm ist sicher nicht okay.
  • Dichte Knochen helfen nicht gegen Knochenbruch, im Gegenteil Glasknochen sind zu dichte Knochen. Der Knochen ist in Leichtbauweise gedacht und gebaut! Zugspannung und Bewegung macht ihn gesund. Kinder mit Glasknochen werden nicht mehr geschont, im Gegenteil!
  • Immobilisation lässt die Zucker-Eiweiss-Zucker-Strukturen der Faszien anbrennen.
  • Zu viel Stress brennt die Zucker-Eiweiss-Zucker-Strukturen an.
  • Unser Gehirn hat eine Landkarte des Körpers gespeichert und da reagieren die gleichen Areale, egal ob am Körper etwas stattfindet, ob wir uns etwas denken, ob die Seele sich meldet oder sogar wenn wir zuhören, welche Schmerzen andere haben.
  • Training morgens nüchtern aktiviert alle Stoffwechselenzyme, da über Nacht die ganzen Systeme schon aktiviert sind. Bewegung nicht zu schnell, keinen Stress provozieren – generell keine Stressmuster aktivieren, aber schon mit Impact trainieren – Aufspannung, Kraft und etwas Tempo! 40 – 60 Minuten.
  • Training vor dem Schlafen aktiviert die Fettverbrennung und verbessert den Schlaf – natürlich nur, wenn wir zuvor und danach nicht noch Zucker tanken. Danach am besten nichts mehr essen.
  • Gesundheit ist wie ein Orchester – alles muss zusammenspielen (Muskeln, Magen-Darm, Neurone), man kann nicht an einzelnen Stellen rumwerkeln! Niemand kann besser heilen als das eigene System!
  • Der Vagusnerv hilft zu Entspannen und reagiert auf Musik, Klang, Malen, Licht. Atmung ist ein direkter Zugang zum Vagus – besonders langes Ausatmen aktiviert Vagus. Anmerkung PC: Logisch, wer Zeit hat langsam auszuatmen, signalisiert dem Körper, dass nicht grad ein Feind hinter einem her ist.
  • Der Vagusnerv hilft zu Entspannen und reagiert auf Musik, Klang, Malen, Licht. Atmung ist ein direkter Zugang zum Vagus – besonders langes Ausatmen aktiviert Vagus. Anmerkung PC: Logisch, wer Zeit hat langsam auszuatmen, signalisiert dem Körper, dass nicht grad ein Feind hinter einem her ist.
  • Marker im Körper, die es sich lohnt zu testen: Microbiom bestimmen (Fix your gut, fix your brain), Aminosäurenprofil machen lassen (80% der Bevölkerung haben einen Mangel), Zonulin bestimmen lassen (sekundäre Glutenintoleranz ist sehr verbreitet). HB1C nicht grösser als 5.4, TSH sollte zwischen 1.6 und 2.2 liegen (frühester Bote für Stoffwechselprobleme) – wenn etwas nicht stimmt, in folgender Reihenfolge reparieren mit einem geeigneten Therapeuten und Trainern: Darm – Leber – Muskeln – Ernährung/Nährstoffe.
  • Gut für den Darm: Intermittierendes Fasten, ketogene Ernährung (langsam umstellen). Ketogene reparieren den Darm und schalten viele Gene auf Gesundheit.
  • Bei Antibiotika- oder Magenschutztherapien immer Prä- und Probiotika nehmen.
  • Gärung im Darm/Blähungen sind ein grosser Stress für den Körper.
  • Organische Säuren, Zitronensäure (leider ubiquitär), Phosphorsäure und Oxalsäure zerstören das Microbiom – vermeiden bis des dem Darm besser geht, dann wieder in vernünftigen Mengen.
  • THS<1.6 – versteckte Schilddrüsenunterfunktion: Stress im Körper, Schlaf wird schlechter, mehr Schweiss, Reparaturen in der Nacht finden nicht mehr statt.
  • THS>2.2 – Unterfunktion: Wassereinlagerungen, Faszienveränderungen, schlaff, müde und Verletzungsrisiko nimmt zu. Serotonin und andere Neurotransmitter sinken und lösen Depressionen aus.
  • THS korreliert direkt mit der Herzrate-Variabilität
  • Einflussnahme von aussen mit Supplementen, Antioxidantien muss fein abgestimmt sein. An einem Rädchen drehen, bringt kaum was.
    Detox kann der Körper eigentlich selber, wenn er genug Energie hat.
  • Cholesterin und Co. Sind schon Nothelfer im Blut, um Entzündungsstellen zu reparieren – aber die Entzündung selber ist schon eine Reparatur! Leider werden die Reparaturstoffe zu Botenstoffen und übermitteln Schmerz. Die Sabotage fängt aber schon früher an -> darum ketogene Ernährung, genug guten Schlaf, einen gesunden Darm, Bewegung.
  • Ernährung immer vorsichtig anpassen: Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate machen Entzugserscheinungen, Microbiom muss sich verändern für neue Kost und ganzer Stoffwechsel muss sich umstellen.
  • Unsere Zellen habe meist ein Problem: Zuviel Zucker ausserhalb, der anbrennt und zu wenig Glucose in der Zelle und somit zu wenig Energie. Die Mitochondrien sind unterversorgt und alles liegt darnieder, auch die Müllabfuhr. Im Gewebe und Gehirn entsteht so Ammoniak und das macht im Kopf verrückt und im Gewebe Schmerzen. Galactose und Glucosamin im Verhältnis 2:1 binden den Ammoniak und sind ein gutes Schmerzmittel. Galactose bringt auch die Mitochondrien wieder in Schwung. Von Biosana im Drogerien und Apotheken erhältlich, nicht ganz günstig, aber jeden Rappen wert.
  • Vitamin D3 Supplementierung nur mit Omega 3-Fettsäuren und K2 sinnvoll – und bei intaktem Darm. Genauso Aminosäuren, Omega 3 und B-Vitamine – es geht immer um das Gedicht und nie um die Buchstaben.
  • Eisenmangel kann auch über den Darm repariert werden. Keine Eiseninfusionen! Ist wie Öl ins Feuer. Das Eisen++ wird mit den freien Radikalen im Körper zu Eisen+++, welches Hirn und Leber nichts Gutes tut.
  • Zur Schlafverbesserung kann auch ein Fachmann mit Supplementen helfen: alpha-Liponsäure, niederdosiertes Melatonin (auch ein Antioxidans) in Kombination mit 5-OH-Tryptophan gibt einen guten Takt. Leider Substanzen zum Teil schwer erhältlich in der Schweiz. Anmerkung PC: Man kann den Takt aber auch gut mit Wärme und Kälte geben. Denn das Gute-Nacht-Signal durch das Melatonin im Körper ist ein Absenken der Körperinnentemperatur. Also bis Mitte Oberschenkel ganz kalt abduschen vor dem Schlafen, wurde in USA mit einer Studie untersucht, verbessert Schlafqualität und schützt vor Depressionen. Morgens etwas Warmes, sagen die Chinesen schon lange. Das gibt Rhythmus! Ganz sicher sollte man nicht auf das Serotonin Einfluss nehmen, das greift zu kurz und bringt mehr durcheinander als es hilft. Die gängigen Antidepressiva tun das leider.
  • Sexualhormone schützen auch unsere Gesundheit – Cholesterin ist eine Vorstufe davon. Mit Cholesterinsenkern blockieren wir die Synthese.
Paula Camenisch
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