Fragen zum Beckenbodentraining

Feedback und konkrete Fragen zum CANTIENICA®-Beckenbodentraining, zum Buch TIGERFEELING, das perfekte Beckenbodentraining für sie und ihn.
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Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Sie schrieben "mit denen Ihre Klientin zu kämpfen hat". Das reicht, um bei mir den Alarm auszulösen. D'rum.

BC
Porporina
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Porporina »

Liebe Frau Cantieni,

danke für ihre Antwort, da haben Sie mich wohl mißverstanden oder ich habe mich mißverständlich ausgedrückt, was  online aber auch leicht passieren kann.

Keine Bange, ich sehe Cantienica nicht als Kampfmethode an, sondern als effektive Methode, schmerzfrei und trainiert durchs Leben zu gehen.

Ich wünsche ihnen noch fröhliches Schaffen mit Ihrem Buch, da kann man sich ja offenbar wieder auf etwas Neues freuen!


Herzliche Grüße, Porporina
Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Porporina

"Die Klientin" singt auch, professionell und sehr schön, und bis gestern war sie felsenfest überzeugt, nichts zu kippen. – Ich bin da ganz Susannes Meinung: Es ist möglich, das Becken quasi innerlich, aus dem Knochenfutter, aus den Faszien so zu kippen, dass es von blossem Auge nicht zu sehen ist, weder dem eigenen noch dem des Beobachters, der Beobachterin. 

Sie kennen doch den Trick aus der Ausbildung: RL, Beine angewinkelt, Füsse V und so weiter. Handseiten weich auf die Leisten legen. Jetzt den Körper so ausrichten, dass die Leisten/Leistenbänder butterweich sind. Warmbutterweich. 

Jetzt ist das Becken wahrhaft aufgerichtet. – Auch hier: Erst, wenn die Leiste wirklich vollkommen entspannt ist, wissen Sie, wie entspannt sich entspannt wirklich anfühlt. (Psoas entspannt aktiv, Multifidi entspannt aufgespannt, Hüftmuskeln entspannt, Beckenmuskeln entspannt usw.) (Und wenn das Becken dann frei steht, spüren, fühlen, sehen Sie das so unmissverständlich, dass Sie niemanden mehr fragen müssen.)

Und bitte nicht kämpfen. Die CANTIENICA®-Arbeit ist keine Kampfmethode. Im Gegenteil, Susanne beschreibt das sehr schön: Gehen Sie davon aus, dass alles immer noch leichter, noch präziser geschehen kann. In Englisch heisst das "beginner's mind", Anfänger-Geist, und ich pflege sie, diese Anfängerseele. Deshalb entdecke ich und entdeckt mich immer wieder und immer noch so viel Neues.

So, zurück zum Buch. Sie merken, mir ist jede Ablenkung willkommen, um mich von den vertrackten Übungsbeschreibungen abzulenken.

Gruss, BC
Porporina
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Porporina »

Liebe Frau Cantieni,

, ich hatte heute vormittag schon eine Antwort geschrieben, aber offenbar, habe ich da nicht ordentlich auf "Senden" gedrückt, da sie leider verschütt gegangen zu sein scheint.Schade.

Dann versuche ich es kurz ein zweites mal:

Danke für den Hinweis, ich habe mittlerweile meine Hausaufgaben gemacht und in meinem CPP-Handbuch im Glossar unter Beckenboden nachgeschlagen und bemerkt, daß ich da aufgrund meiner unvollständigen Kenntnisse Einiges durcheinander gebracht habe, entschuldigen Sie bitte.

Mein "Hüftthema" hängt wohl doch vor allem mit der möglicherweise übertrainierten mittleren Beckenbodenschicht zusammen, was auch zu der sonstigen Beschreibung dieses Phänomens im Handbuch paßt. Ich bin zwar keine Sportlerin, aber ich habe schon einen relativ hohen Muskeltonus. (Die "Äußere Schicht", mit der Ihre Klientin  zu kämpfen hat, macht bei mir zum Glück keinerlei Probleme, da hatte ich anatomisch vorhin etwas mißverstanden.)

Um die mittlere BB-Schicht zu enspannen, versuche ich nun, wie von Ihnen geraten, anstelle des Sitzbeinhöckeraufeinanderzubewegens das Bild der sich annähernden Hüftpfannen zu benutzen.

Für mich ist, glaube ich, außerdem von Belang, wie Sie ja auch meinten, rechts meinen überspannten Traktus Iliotibialis (ja, den kenne ich jetzt auch namentlich :) ) loszulassen bzw. weicher zu bekommen und die Gluteus-Muskeln loszulassen, denke ich. Ein subtiles Beckenkippen bei Übungen oder im Alltag bemerke ich bei mir nicht. Falls es doch da sein sollte, bekomme ich das jetzt auch noch weg.

@Susanne: beim Singen kippe ich das Becken ganz sicher nicht, auch nicht subtil, das weiß ich auch aus zuverlässiger Quelle von einem kompetenten Beobachter. Möglich, daß ich es früher, also vor meiner Cantienica-Zeit manchmal aus Kompensationsgründen gekippt hatte, heute aber nicht mehr. Aber Du hast recht, viele Menschen kippen das Becken im stand nach vorne  und das leider auch beim Singen, was Atemkraft, Weite und Klang sehr abträglich ist.

So, nun habe ich durch das zweimalige Schreiben ganz unverhofft meine unvollständigen BB-Anatomiekenntnisse etwas erweitert, eine gute Sache!

herzliche Grüße, Porporina
Susanne N.
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Susanne N. »

Hallo Porporina,
Porporina hat geschrieben:Subtiles Beckenkippen mit angespannten queren Bauchmuskeln ist mir als Sängerin, denke ich, nicht eigen, wobei man ja nie weiß, was man im Alltag alles so macht, aber ich denke das eher selten.

Wenn ich für jeden Sänger, jede Sängerin, die in nicht vivatomischer Haltung arbeiten, nen Euro geschenkt bekäme, müsste ich heute nicht bezahlarbeiten. ;-) Im Ernst gesprochen: Keine körperliche Tätigkeit der Welt (und dazu gehört ja auch das Singen) schützt automatisch davor, sie "falsch" auszuführen. Zwar empfinde ich, dass sich auch in Sängerkreisen (bin selber Hobbysängerin, kein Profi) langsam "Cantienicanisches" Bahn zu brechen beginnt, aber es ist noch sehr weit davon entfernt, in der gebührenden Präzision und Konsequenz vermittelt zu werden. Ich glaube, es wäre eine Gesangstechnik-Revolution.

Mit anderen Worten: "Grobes" Beckenkippen mag langsam "aus der Mode kommen" (mein erster Chorleiter wies uns dazu immer noch an bis vor ein, zwei Jahren, oh Graus), aber subtiles Beckenkippen ist fieserweise eben genau das: subtil, sprich, vom Verursacher, der Verursacherin nicht unbedingt zu merken. Ich weiß, wovon ich rede, weil ich erst jetzt nach wie vielen Jahren an des Pudels Kern meines zugegebenermaßen wirklich ziemlich verbogenen und jahrzehntelang dauerverkippelten Doppelbeckens herankomme und jeden Tag zuverlässiger spüre, wenn die eine oder andere Schaufel "mogeln", irgendwohin ausweichen will, wo sie nicht hingehört. Und immer noch wollen sie mogeln, die Schaufeln. Und dass ich sie (bzw. mich) dabei erwische, ist der Hauptfortschritt, da ja nur er dazu führt, dass ich die "richtigen Maßnahmen ergreifen" kann.

Nur das Loslassen aller Muskeln außerhalb des Levator ani führt hier aus dem Labyrinth der vielfältigen Kippmöglichkeiten. Es kann dauern (da da so viele Mucki-Schichten sind), lohnt sich aber definitiv!

Viele Grüße

Susanne
Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Porporina

Die Schwell-Schliessmuskeln: die äusserste Schicht. Muss im Handbuch im Glossar beschrieben sein. Auch im orangen Buch "Tigerfeeling – Das perfekte BB-Training" sind die Muskelschichten detailliert beschrieben und illustriert.

Warum bleiben Sie bei der Bezeichnung "der Beckenboden*, statt bei der Präzisierung? Der LA kann nicht überspannen. Die mittlere Schicht kann es, und die äusserste Schicht kann es. Beide sind nur Anteile des Beckenbodens – und so weiter, und alle Beschwerden, die Sie aufzählen, passen dazu.

Handbuch noch mal nachlesen? Oder Tigerfeeling? Wirklich lesen? Alles loslassen, was Sie zu kennen glauben und dann mit den Hüftpfannen neu anfangen? Das ist meine Empfehlung.

Ich hatte gerade eine Diskussion mit einer langjährigen Klientin, gleiche Themen wie Sie. Jetzt hat sie eine ernsthafte Herausforderung – Schmerzen beim Sex, und hört endlich, dass ich sage: Kegel-Übungen sind Unfug, und das immer und immer wieder angeleitete Strahl Anhalten beim Wasserlösen ist absolut beckenbodenschädlich. Sie sagt, dass sie jahrelang überzeugt war, zu wissen, was ich meine, und dass sie alles überhörte, was ich wirklich sage und schreibe ...

Herzlich, BC
Porporina
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Porporina »

Liebe Frau Cantieni,

danke, das weiß ich natürlich sehr zu schätzen, daß ich auch als Nicht-QC-Mitglied solch eine ausführliche Antwort bekommen habe! Ich habe mir schon für meine Zukunft vorgenommen , die Cantienica-Lehrtätigkeit und -Ausbildung wieder aufzunehmen und fortzusetzen, aber im Moment läßt es mein ebenfalls interessanter Hauptberuf noch nicht zu. Ob " Du"  oder "Sie" ist mir bei unserem Stadium des "Nichtkennens " eigentlich nicht so wichtig, Besprochen hatten wir das bisher noch nicht, aber ich hatte Sie ja ohnehin vorsichtshalber schon gesiezt, da die Ausbildung ja schon zwei Jahre her ist.

Zum Thema: ich denke, daß bei die meisten der von Ihnen genannten Fremdmuskeln im Alltag bei mir als Störfaktoren agieren, mal mehr, mal weniger. Vor allem der genannte Traktus Iliotibialis ist bei mir tatsächlich recht verhärtet, hat auch meine Osteopathin schon festgestellt, was auch gelegentlich bei Überbelastung zu Knieschmerzen führt.

Beim Tragen von Lasten im Alltag spannen sich oftmals die Gluteusmuskeln zu sehr an , was bei mir dann sogar zu vorübergehenden LWS-Schmerzen führen kann.

Welchen Muskel meinen Sie mit "Schwell-Schliessmuskeln"? Beide Schließmuskeln, den vorderen und den hinteren? Meinen Sie also, daß durch deren Überanspannung  sich auch der Beckenboden verhärten könnte ? Oder könnte es vielleicht uch umgekehrt sein, daß sich durch eine Überanspannung des Beckenbodens beide Schließmuskeln zu sehr anspannen? Das frage ich mich nämlich.

Subtiles Beckenkippen mit angespannten queren Bauchmuskeln ist mir als Sängerin, denke ich, nicht eigen, wobei man ja nie weiß, was man im Alltag alles so macht, aber ich denke das eher selten.

Das mit dem Aufeinanderzubewegen der Hüftpfannen kann ich mir gut vorstellen, das werde ich bei meinem nächsten häuslichen Training morgen versuchen. Vielleicht reicht es aber auch schon für mich, bei den Übungen bewußt die Gluteusmuskeln , Schließmuskeln und den Traktus Iliotibialis loszulassen, wenn ich das durch  Konzentration kann.

Freut mich, daß ich mir nicht schon wieder eine neue Matratze kaufen muß, denke nochmals für die Erklärung.

Und ich bewundere Sie dafür, daß Sie auf einer so furchtbaren Matratze mit Mittelgraben schlafen konnten, ohne am nächsten morgen mit Rückenschmerzen aufzuwachen.Chapeau! Ich denke das würde mir (noch) nicht gelingen!

Sehr herzliche Grüße, Porporina
Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Ich weiss, ich weiss. Mit Karin bin ich per Du. Mit Porporina halt nicht. Ich glaube, wir haben auch das schon besprochen: Im QC-Forum weiss ich, woran ich bin und dass ich alle Kaninchen aus meinem Hut zaubern kann. Andererseits ist es schön, dass Porporina Leben in die öffentliche Bude bringt ...

Zurück in den Schreibstock. Tigerfeeling für Power. Muss die Hüftpfanne jetzt da rein? Hm. Nein, wohl eher nicht. Aufwendig und anspruchsvoll genug. Oder doch? Oder nicht. Vielleicht. Mal sehen ...

BC
Porporina
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Porporina »

Liebe Benita,

vielen Dank für die ausführliche und liebevolle Antwort! Diese muß ich erst einmal durcharbeiten und komplett verstehen. Ich werde dann Bericht erstatten, wie ich es hinbekommen habe.

Zuerst einmal wünsche ich Ihnen ein richtig schönes Wochenende,


herzliche Grüße von Porporina (,die Sie schon von der CPP-Ausbildung 2014 kennen, ist mittlerweile aber auch schon echt lange her.)
Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Porporina

Nach meiner Erfahrung ist es sehr schwierig, den Organheber/Levator Ani zu überspannen. Eigentlich ist mir das noch nie untergekommen. Es braucht immer "Fremdmuskeln", um diese Überspannung zu erreichen. Die Schwell-Schliessmuskeln. Oder die mittlere BB-Schicht, denn die zieht praktisch immer den queren Bauchmuskeln mit (einhergehend mit dem Kippen des Beckens, manche Menschen können sehr subtil kippen.). Oder es werden der kleine und/oder mittlere Gluteusmuskeln aktiviert. Oft kommt die Überspannung auch aus den Adduktoren oder den Abduktoren oder einem überspannten Traktus Iliotibialis (bitte googeln, wenn Sie den nicht kennen). Dieser Traktus kann die Aussenrotation der Leisten, O'schenkel verhindern, quasi einen Rückstau verursachen. (Sie schildern ja auch in Ihrem jüngsten Matratzenbeitrag, dass nachts die Hüft-Beckengelenke wieder durcheinander kommen, wenn die Muskeln ent-spannt sind.)

Diese Überspannungen, Verspannungen, Falschspannungen gilt es aufzuspüren und loszulassen. Also ja, entspannen. Die "nackten" SBH zueinander ausrichten. So sanft wie möglich. Aufhören, bevor sich irgendetwas anderes einmischen kann als eben der LA.

Versuchen Sie mal, direkt mit den Hüftpfannen zu arbeiten. Stellen Sie sich vor, diese Hüftpfannen seien in ihrer absoluten Mitte mit einem Gummiband verbunden und spannen Sie dieses Gummiband ein bisschen mehr. Falls Sie jede Form von Spannung aus Gewohnheit mit Überspannung belegen, so müssen Sie Ihr eigenes Bild kreieren. Einfach diese absoluten Zentren der Acetabuli ein bisschen näher zueinander bringen, die gedachte direkte Verbindung ein bisschen verkürzen. Diese Vorstellung funktioniert bei vielen Menschen, die sich via SBH in die falschen Muskeln verirrt haben. 

Nochmal: Die SBH sind unschuldig. Bitte nicht die Knochen loslassen, sondern die Muskeln, mit denen Sie die SBH "dirigieren". Mit den Knochen denken. Mit den Knochen steuern. Wie wie wie wie mit den Armen und Beinen auch. Wenn ich alle Armmuskeln entspanne und die Knochen anhebe, so ist der Arm samt Schultern ganz leicht. Dito mit den Beinen. Es sind dann eben nur die Muskeln in der Potenz aktiv, die es zum Anheben braucht. 

Ich denke, dass sich auch die Matratzenfrage klärt, sobald Sie den Muskeltonus beherrschen. Denn meine Meinung kennen Sie ja: Wurscht. Habe es gerade auf meiner vierwöchigen Reisen durch allerlei Kontinente und viele Betten erlebt. Ist die Matratze hart, entspannen sich meine Muskeln mehr; entspannen im Sinne von automatischer Anpassung des Gesamttonus' an die Umgebung. Ist die Matratze weich, bleibt der Tonus etwas höher. Eine Matratze samt Rost war ganz furchtbar, meine Körperseiten fielen in einen Mittelgraben. Das reizte mein autonomes System zu einem neuen Höhenflug: WS samt Kreuzbein und Steissbein hoben sich an, blieben in der Schwebe. Spitzentraining für die Autochthonen.

Gruss, BC
Porporina
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Porporina »

Liebe Benita,

ich hätte eine weitere Frage zum Beckenbodentraining, bzw. zum Powerprogramm. Oftmals heißt es in den Übungen, "Levator Ani anspannen" oder "Sitzbeinhöcker zusammenziehen", um mehr Spannung im Beckenboden zu erreichen. Ich und auch verschiedene Cantienica-Instruktoren haben beir mir allerdings schon bemerkt, daß mein Beckenboden ohnehin eine sehr starke Spannung hat, sodaß die Vorstellung von etwas "anspannen" bei mir eher ungünstig ist, weil sich dann der Beckenboden wohl eher zu stark anspannt bzw. verkrampft.

Ich denke mir sogar oftmals für mich persönlich, wenn es heißt "Sitzbeinhöcker zusammenziehen", sie lieber loszulassen, damit ich diesen lockeren und flexiblen Aufspannungsmodus bekomme, der eigentlich gemeint ist. Könnte dieses "Umformulieren"  für mich ausnahmsweise richtig sein?

Wäre es für mich mit meinem ohnehin etwas übertonisierten Beckenboden vielleicht sogar besser, manche Übungen wegzulassen, damit die Muskulatur nicht verhärtet oder ist die  "Übersetzung" in meine selbstkreierte "Loslassanweisung" ausreichernd, um den Beckenboden locker zu bekommen ?

Ich würde ja schon gerne regelmäßig weitertrainieren, wie ich das bisher mache, doch falls ich etwas ändern muß, versuche ich natürlich herauszufinden, was es ist.

Wieder würde ich mich über eine Antwort sehr freuen,

herzliche Grüße, Porporina
Benita Cantieni
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Re: Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Karin

1

Muskeln ausdrehen. Ich kann mir nur eine Richtung vorstellen: von vorne nach hinten. Die Richtung geht immer von ihrem Gesichtsfeld aus. Ihre Interpretation "von innen nach hinten" scheint mir wahrscheinlich. Wenn der Busen steigt und die Schlüsselbeine länger werden, so stimmt's.

2

Organrutsche. Darf ich fragen: Haben Sie sich gleich auf die Übungen gestürzt oder die erklärende Einleitung auch gelesen? Da steht mehrfach und in vielen Varianten: Die "Bewegungen" sind mikro, irgendwo zwischen Vorstellung und "Machen". Also: leichtes Schieben und Ziehen mit den Handgelenken an Ort.

3

Aha. Jetzt weiss ich es ... :-) Bitte das ganze Buch lesen, stupsen ist bei den Kontaktübungen erklärt. Stupsen ist nicht drücken und nicht anheben. Versuchen Sie mal mit der Ferse einen Tropfen Honig aus der Matte oder der Unterlage zu "saugen". So ist das. Auch lang und breit im Buch erklärt: Immer, wenn es Resonanz durch den ganzen Körper gibt, von unten (Sohle) nach oben (Kronenpunkt), wenn Sie spüren, wie alles mit allem verbunden ist und alles mit allem interagiert, so sind Sie auf der richtigen Fährte.

Frohe Ostern, BC
Import
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Fragen zum Beckenbodentraining

Beitrag von Import »

Liebe Cantienica
Ich habe ein Paar fragen zu den Beckenboden Übungen
Zum 1.
Wie ist das gemeint mit den ausdrehen der Oberschenkel Muskeln
Dreht man sie von inneren nach vorne Körpervorderseite aus oder von innen nach hinten Körperhinterseite aus beides ist möglich und tut gut
Genauso ist die frage mit den Oberarmmuskeln zum ausdrehen nach unten hinten oder nach oben hinten

Bei der Übung Knistand mit Organrutsche Seite 103
Ist meine frage wenn man die Hände vorne am Boden und schieben und ziehen sollte ist das nun eine Bewegung wo sich die Hände 3- 5 Zentimeter tatsächlich nach vorne über den Boden geschoben werden und wieder zurück gezogen werden oder ist diese Bewegung nur wie soll ich es erklären im handgelenk ein leichtes schieben und ziehen ohne das sie über den Boden rutschen

Eine weitere frage ist
Wenn es heißt in den Boden zu stupsen zum Beispiel bei der Übung Beinschere Seite 98 Beckenbodenprogram
Bleibt die Ferse am Boden und drückt man sie nur in den Boden oder hebt man sie ein wenig an um auf den Boden zu stupsen

Danke im vorab für ihre Antwort
Liebe grüße karin
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