Liebe Susanne,
vielen Dank für Deine Antwort, mit der ich sehr viel anfangen kann. Vor allem die Anteiligkeiten an "Gut" und "Böse" bei einem Schmerz und dessen Entwicklung zu überdenken, finde ich sehr interessant. Die letzten Nächte auf meiner schönen harten Matratze waren witzigerweise für Becken und Leiste schon besser geworden. Ich bemühe mich ja nach den Forumgsgesprächen hier nun schon, gewisse beteiligte Muskeln zu entspannen, ich denke das bringt schon eine Menge.
Grundsätzlich mag ich ja harte Matratzen sehr gerne - deswegen habe ich sie mir ja gekauft. Es gab sogar Zeiten in meinem Leben, z.B. vor vielen Jahren, nach meinem ersten Bandscheibenvorfall, in denen ich monatelang auf einer Isomatte auf dem Boden geschlafen hatte, weil ich das als am angenehmsten für meinen Rücken empfunden hatte. Das wäre mittlerweile nun sogar mir zu hart.
Herzliche Grüße, Porporina
Matratze - hart, weich oder wurscht?
-
- Beiträge: 194
- Registriert: 27. April 2009, 09:11
Re: Matratze - hart, weich oder wurscht?
Hallo Porporina,
Es kann alles immer von etwas kommen oder nicht. Wie es bei dir ist, können wir aus der Ferne leider nicht sagen, weil es maßgeblich von der "Mixtur" an Bewegungen und Haltungen, die du deinem Körper den lieben langen Tag angedeihen lässt, abhängt, ob seine Schmerz-Antwort die Botschaft "Das ist Übergangsschmerz, bitte weiter dranbleiben" oder "Das ist Pfui-Schmerz, bitte so nicht!" trägt. Im Zweifelsfall ist es sogar beides zusammen.
Nur du kannst das entschlüsseln, durch geduldige und iterative Selbstbefragung und -beobachtung. Ich habe schon viele, viele "Schmerze" gehabt, manche hielten sich wochenlang, bevor sie sich (fürs Erste) für immer verabschiedeten. Das Sich-wochenlang-Halten muss aber nicht heißen, dass jeder Übergangsschmerz wochenlang andauern muss. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass ich in der Phase, in der der Übergangsschmerz sich zum ersten Mal gezeigt hat, noch xyz Dinge nach den altvertrauten "Schlecht-Mustern" gemacht habe und diese die Durchgangsphase eben verlängert haben.
Wie ein Schmerz jeweils zusammengesetzt ist - also wie viel Anteil "gut" und wieviel Anteil "böse" daran ist, kann man nur herausfinden, indem man sich in seinen Haltungen und Bewegungen immer genauer selbst auf die Spur kommt.
Jede Schlafunterlagen-Härte stellt ihre eigenen Anforderungen an die Knochen und Muskeln im Körper. Grundlage für ein Gutschlafen, ob auf Weich oder Hart, ist aber immer die exakte Ausrichtung der Knochen und eine gute Grundspannung der knochennahen Muskeln, die das ganze Skelett bei jedweder Bewegung auf der Unterlage immer wieder zügig "einnorden".
Zu deiner konkreten Frage ist das vielleicht nicht hilfreich, aber vielleicht kannst du ganz grundsätzlich damit etwas anfangen. Ich habe in meinem nun schon jahrelang andauernden "Körperbegradigungsprojekt" die Erfahrung gemacht, dass man die Basics der Methode auf jeder Entwicklungsstufe immer wieder neu und letztlich besser versteht.
So wie du die Sachlage beschreibst (dieselbe Matraze für den Mann und für dich nebst Nennung deines Körpergewichts), würde ich persönlich eine weichere Matraze ausprobieren.
Erfolgreiche Auswahl und künftig guten Schlaf wünscht
Susanne
Porporina hat geschrieben:Können diese "Verlagerungen" meiner Hüftbeschwerden nun von der neuen, sehr harten Matratze kommen oder eher nicht?
Es kann alles immer von etwas kommen oder nicht. Wie es bei dir ist, können wir aus der Ferne leider nicht sagen, weil es maßgeblich von der "Mixtur" an Bewegungen und Haltungen, die du deinem Körper den lieben langen Tag angedeihen lässt, abhängt, ob seine Schmerz-Antwort die Botschaft "Das ist Übergangsschmerz, bitte weiter dranbleiben" oder "Das ist Pfui-Schmerz, bitte so nicht!" trägt. Im Zweifelsfall ist es sogar beides zusammen.
Nur du kannst das entschlüsseln, durch geduldige und iterative Selbstbefragung und -beobachtung. Ich habe schon viele, viele "Schmerze" gehabt, manche hielten sich wochenlang, bevor sie sich (fürs Erste) für immer verabschiedeten. Das Sich-wochenlang-Halten muss aber nicht heißen, dass jeder Übergangsschmerz wochenlang andauern muss. Es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass ich in der Phase, in der der Übergangsschmerz sich zum ersten Mal gezeigt hat, noch xyz Dinge nach den altvertrauten "Schlecht-Mustern" gemacht habe und diese die Durchgangsphase eben verlängert haben.
Wie ein Schmerz jeweils zusammengesetzt ist - also wie viel Anteil "gut" und wieviel Anteil "böse" daran ist, kann man nur herausfinden, indem man sich in seinen Haltungen und Bewegungen immer genauer selbst auf die Spur kommt.
Jede Schlafunterlagen-Härte stellt ihre eigenen Anforderungen an die Knochen und Muskeln im Körper. Grundlage für ein Gutschlafen, ob auf Weich oder Hart, ist aber immer die exakte Ausrichtung der Knochen und eine gute Grundspannung der knochennahen Muskeln, die das ganze Skelett bei jedweder Bewegung auf der Unterlage immer wieder zügig "einnorden".
Zu deiner konkreten Frage ist das vielleicht nicht hilfreich, aber vielleicht kannst du ganz grundsätzlich damit etwas anfangen. Ich habe in meinem nun schon jahrelang andauernden "Körperbegradigungsprojekt" die Erfahrung gemacht, dass man die Basics der Methode auf jeder Entwicklungsstufe immer wieder neu und letztlich besser versteht.
So wie du die Sachlage beschreibst (dieselbe Matraze für den Mann und für dich nebst Nennung deines Körpergewichts), würde ich persönlich eine weichere Matraze ausprobieren.
Erfolgreiche Auswahl und künftig guten Schlaf wünscht
Susanne
Re: Matratze - hart, weich oder wurscht?
Hallo!
Hm, Ihr scheint ja eher auf mittelharten bis weicheren Matratzen gut zu schlafen. Ich schlief bisher eher auf harten gut. Doch bin ich mir, seitdem ich mir im Oktober mit meinem Mann zusammen neue (wirklich gute) Matratzen gekauft habe, nicht mehr ganz so sicher. Ich wiege 59 Kilo, habe aber wegen meiner früheren, mittlerweile zum Glück beschwerdefreien, LWS- Bandscheibenvorvälle dennoch immer die ganz harte Matratze, die auch so 80-100-Kilo-Leuten empfohlen wird, benutzt. Doch diese neue Matratze von Schlaraffia ist ansich schon sehr fest, sodaß die harte Version davon wirklich richtig hart ist und nicht sonderlich nachgibt, was dazu führt, das mein Becken kaum einsinkt.
Außerdem wurde bei mir vor ca. einem Jahr, also lange vor der neuen "Matratzen-Ära", rechts eine leichte "Coxa saltans" (springende Hüfte) diagnostiziert, die noch letztes Jahr auch immer wieder punktuell stechend deutlich weh tat.
Hm, nun ist es so, dass, seitdem ich die neue Matratze habe, immer wieder nachts oder vor allem morgens im Liegen die rechte Hüfte vom Gelenk ausgehend einerseits am vorderen Oberschenkel entlang, andererseits auch bis nach hinten leicht schmerzhaft zieht. Dafür tritt tagsüber kaum noch ein puktueller stechender Schmerz auf.
Auch fuhr in letzter Zeit bei nachlässigem Beinspreizen (wie z.B. beim Fußeincremen im Sitzen) gelegentlich ein reißendes, wirklich schmerzhaftes Ziehen in die rechte Oberschenkelinnenseite zur Leiste hin. Dieses habe ich zum Glück mittlerweile durch handgreifliches "Oberschenkel aus der Leiste ausdrehen" wieder wegbekommen.
Können diese "Verlagerungen" meiner Hüftbeschwerden nun von der neuen, sehr harten Matratze kommen oder eher nicht? Und meine Hauptfrage ist: Könnte die Veränderung des Schmerzes von einem eher punktuell stechenden in einen sich mehr vertikal verteilenden Schmerz positiv zu bewerten sein? Komisch finde ich nur, daß dieser neue, "umverteilte" Schmerz auch im Ruhezustand, also im Liegen, auftritt.
Vielleicht sollte ich doch lieber noch ein zweites Mal Geld investieren und mir die mittelharte Variante dieser Matratze kaufen, zu der mir der Verkäufer auch deutlich geraten hatte? Diese war immer noch sehr fest gewesen.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen,
herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Porporina
Hm, Ihr scheint ja eher auf mittelharten bis weicheren Matratzen gut zu schlafen. Ich schlief bisher eher auf harten gut. Doch bin ich mir, seitdem ich mir im Oktober mit meinem Mann zusammen neue (wirklich gute) Matratzen gekauft habe, nicht mehr ganz so sicher. Ich wiege 59 Kilo, habe aber wegen meiner früheren, mittlerweile zum Glück beschwerdefreien, LWS- Bandscheibenvorvälle dennoch immer die ganz harte Matratze, die auch so 80-100-Kilo-Leuten empfohlen wird, benutzt. Doch diese neue Matratze von Schlaraffia ist ansich schon sehr fest, sodaß die harte Version davon wirklich richtig hart ist und nicht sonderlich nachgibt, was dazu führt, das mein Becken kaum einsinkt.
Außerdem wurde bei mir vor ca. einem Jahr, also lange vor der neuen "Matratzen-Ära", rechts eine leichte "Coxa saltans" (springende Hüfte) diagnostiziert, die noch letztes Jahr auch immer wieder punktuell stechend deutlich weh tat.
Hm, nun ist es so, dass, seitdem ich die neue Matratze habe, immer wieder nachts oder vor allem morgens im Liegen die rechte Hüfte vom Gelenk ausgehend einerseits am vorderen Oberschenkel entlang, andererseits auch bis nach hinten leicht schmerzhaft zieht. Dafür tritt tagsüber kaum noch ein puktueller stechender Schmerz auf.
Auch fuhr in letzter Zeit bei nachlässigem Beinspreizen (wie z.B. beim Fußeincremen im Sitzen) gelegentlich ein reißendes, wirklich schmerzhaftes Ziehen in die rechte Oberschenkelinnenseite zur Leiste hin. Dieses habe ich zum Glück mittlerweile durch handgreifliches "Oberschenkel aus der Leiste ausdrehen" wieder wegbekommen.
Können diese "Verlagerungen" meiner Hüftbeschwerden nun von der neuen, sehr harten Matratze kommen oder eher nicht? Und meine Hauptfrage ist: Könnte die Veränderung des Schmerzes von einem eher punktuell stechenden in einen sich mehr vertikal verteilenden Schmerz positiv zu bewerten sein? Komisch finde ich nur, daß dieser neue, "umverteilte" Schmerz auch im Ruhezustand, also im Liegen, auftritt.
Vielleicht sollte ich doch lieber noch ein zweites Mal Geld investieren und mir die mittelharte Variante dieser Matratze kaufen, zu der mir der Verkäufer auch deutlich geraten hatte? Diese war immer noch sehr fest gewesen.
Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen,
herzliche Grüße und ein schönes Wochenende, Porporina
-
- Beiträge: 194
- Registriert: 27. April 2009, 09:11
Re: Matratze - hart, weich oder wurscht?
Hallo Christina-Marie,
Klingt schon komisch, stimmt, aber mir geht es haargenau so. Ich habe zwar immer mal noch Nächte, wo ich gefühltermaßen verquer im Bett liege (wobei ich denke, dass man da mit der Zeit auch empfindlicher wird und früher als normal empfundene Schlafhaltungen halt inzwischen als quer und schräg wahrnimmt), aber häufig sind diese Nächte auch in Phasen, wo sich im Körper irgendwelche neu gewonnenen C-Erkenntnisse ordnen sollen und wollen. Dann gibts erst einmal ein bisschen Durcheinander, und dann setzt sich das Ganze so, wie es eigentlich gehört. Das kenne ich auch vom musikalischen Arbeiten: Erst ruckelts (wenn das Stück neu ist), dann fluppts, und dann ruckelt es irgenwann wieder ganz scheußlich, bis es sich irgendwann letztlich dann doch richtigrichtig zusammensetzt und die Leichtigkeit eintritt.
Einen schönen Tag wünscht dir
Susanne
christina-marie hat geschrieben:
So komisch es klingt: seither (also seitdem ich merkte, dass die C-Haltung auch in meiner Nacht angekommen ist) stehe ich tausend Mal lieber auf, als früher.
Klingt schon komisch, stimmt, aber mir geht es haargenau so. Ich habe zwar immer mal noch Nächte, wo ich gefühltermaßen verquer im Bett liege (wobei ich denke, dass man da mit der Zeit auch empfindlicher wird und früher als normal empfundene Schlafhaltungen halt inzwischen als quer und schräg wahrnimmt), aber häufig sind diese Nächte auch in Phasen, wo sich im Körper irgendwelche neu gewonnenen C-Erkenntnisse ordnen sollen und wollen. Dann gibts erst einmal ein bisschen Durcheinander, und dann setzt sich das Ganze so, wie es eigentlich gehört. Das kenne ich auch vom musikalischen Arbeiten: Erst ruckelts (wenn das Stück neu ist), dann fluppts, und dann ruckelt es irgenwann wieder ganz scheußlich, bis es sich irgendwann letztlich dann doch richtigrichtig zusammensetzt und die Leichtigkeit eintritt.
Einen schönen Tag wünscht dir
Susanne
-
- Beiträge: 8
- Registriert: 4. Mai 2009, 09:41
- Wohnort: Augsburg
Re: Matratze - hart, weich oder wurscht?
Hallo Susanne,
also, ich schlafe am besten auch auf einer mittelharten Matratze, die ein bisschen nachgibt. Seit ich auch im Schlaf C-Haltung habe, ist das Aufwachen ein noch schönerer Genuss. Und wenn ich Zeit habe, dann genieße ich das langsame Wachwerden in aufgespannter Rückenlage ausgiebig - es ist ein herrlich schwebend leichtes Gefühl!
So komisch es klingt: seither (also seitdem ich merkte, dass die C-Haltung auch in meiner Nacht angekommen ist) stehe ich tausend Mal lieber auf, als früher.
Liebe Grüße,
Christina-Marie
also, ich schlafe am besten auch auf einer mittelharten Matratze, die ein bisschen nachgibt. Seit ich auch im Schlaf C-Haltung habe, ist das Aufwachen ein noch schönerer Genuss. Und wenn ich Zeit habe, dann genieße ich das langsame Wachwerden in aufgespannter Rückenlage ausgiebig - es ist ein herrlich schwebend leichtes Gefühl!
So komisch es klingt: seither (also seitdem ich merkte, dass die C-Haltung auch in meiner Nacht angekommen ist) stehe ich tausend Mal lieber auf, als früher.
Liebe Grüße,
Christina-Marie
-
- Beiträge: 3147
- Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
- Kontaktdaten:
Re: Matratze - hart, weich oder wurscht?
Liebe Susanne
Eigentlich: wurscht. Die Muskeln basteln sich die ideale Härte.
Ich steh trotzdem auf die "nachgiebige" Matratze von Tempur.
Herzlich, B.
Eigentlich: wurscht. Die Muskeln basteln sich die ideale Härte.
Ich steh trotzdem auf die "nachgiebige" Matratze von Tempur.
Herzlich, B.
-
- Beiträge: 194
- Registriert: 27. April 2009, 09:11
Matratze - hart, weich oder wurscht?
Hallo zusammen,
bei mir steht der Kauf einer neuen Matraze an, und ich überlege:
Ist es Cantienicaner/innen egal, ob sie eher hart oder weich liegen? Was fördert die ideale Aufspannung in der Nacht tendenziell besser? Eure Erfahrungen und Meinungen dazu würden mich interessieren.
Danke und Grüße
Susanne
bei mir steht der Kauf einer neuen Matraze an, und ich überlege:
Ist es Cantienicaner/innen egal, ob sie eher hart oder weich liegen? Was fördert die ideale Aufspannung in der Nacht tendenziell besser? Eure Erfahrungen und Meinungen dazu würden mich interessieren.
Danke und Grüße
Susanne