Rollstuhl körperfreundlich schieben

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Benita Cantieni
Beiträge: 3147
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Re: Rollstuhl körperfreundlich schieben

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Edda

Ich habe keinen Rollstuhl im Haushalt. Kann also nicht testen, ob das, was ich Ihnen empfehle, genau so umsetzbar ist.

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Ich hoffe, die Rollstühle lassen sich Ihrer Körpergrösse entsprechend einstellen. (Die meisten Rollator(-en) sind bescheuerte Fehlkonstruktionen, die ihre Nutzer in Fehlhaltungen zwingen. Falls das ein Ingenieur liest: Ich wüsste, wie ein Rollator gebaut sein müsste, der die körperliche und geistige Gesundheit fördert.)

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Aufspannen. Von den Leisten bis zu den Achselhöhlen. Ich weiss nun nicht, wie viel cantienisches Vokabular Ihnen geläufig ist: Bauchnabel-X, Diagonalmuskeln, Zwerchfell, Levator ani selbstverständlich, Sanduhrmuskeln, Multifidi, Autochthone – alles aufspannen. Bauchdecke aufspannen. Organe nach oben ziehen.

Die Armknochen entspannt ausrichten. Die Oberarmkugeln aus dem Schulterdach lösen. Handgelenke entspannt halten, die Finger nach Möglichkeit auch. Armmuskeln heimholen. Den Schädel so ausrichten, dass er sich selber trägt. 

Goldstab durch die Oberarmkugeln und Oberarmmuskeln ausdrehen, das ist perfekt. Diese Offenheit in den Schulter- und Armgelenken halten.

Den Rollstuhl aus dieser Aufspannung schieben. Also mit dem ganzen Körper, nicht mit den Armen. 

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An Steigungen, wenn sich der Oberkörper nach vorne verschieben muss, aus den Leisten arbeiten, das ist korrekt übersetzt. Die Seitzbeinhöcker und Hüftpfannen nach hinten dehnen. Vielleicht hilft Ihnen dieses Bild noch ein bisschen weiter: Das Steissbein nach hinten dehnen, das Kreuzbein als untersten Wirbel behandeln und mit denen zum Kronenpunkt hin dehnen, weg von Steissbein. Das Kreuzbein in den Körper denken und niemals nach hinten herausdrücken. (Das alles wirkt; das weiss ich nun gewiss, ich habe einige schwere Rollmöbel, die ich genau so herumschieben muss.) Sanduhrmuskeln, Aufspannung. Leisten ausdrehen. Beinachse stabil halten, mit gleichem Abstand zwischen Fersen, Knien, Sitzbeinhöckern. Beckengelenke offen und frei halten.

Und, ganz wichtig, die Knie über den Fersen halten. Wenn Sie alles bisher umsetzen, geschieht das automatisch.

Oberarmmuskeln heimholen. Den Doltoidmuskeln sagen, dass sie zum Torso gehören, nicht zu den Armmuskeln.

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Mir scheint, Sie machen das perfekt: Die schwere Arbeit als herausforderndes Training betrachten. Ich wünsche Ihnen viel Glück und freue mich, wenn Sie rückmelden, was die Tipps nützen. Danke für die herausfordernde Frage und herzlich,

BC
Edda Bunzel
Beiträge: 1
Registriert: 21. Mai 2018, 14:00

Rollstuhl körperfreundlich schieben

Beitrag von Edda Bunzel »

Liebe Frau Cantieni,

ich bin ein großer Fan ihrer Methode und habe durch das Powertraining-Buch ein wunderbar neues Körpergefühl entwickelt.

Nun stehe ich vor einer Herausforderung bei meiner neuen Arbeitsstelle. Dort schiebe ich sehr lange Strecken Menschen (oft stark übergewichtig) im Rollstuhl. Ich benötige viel Konzentration um dabei "aufgespannt" zu bleiben und bin mir unsicher ob ich es schulter-und beckenfreundlich mache.

Ist es richtig dabei die Oberarmmuskeln auszudrehen und Goldstab durch die Oberarmkugeln zu führen um diese weit auseinander zusetzen ?

Bei Steigungen verschiebt sich der Oberkörper vor die Beine. Dabei versuche ich Rücken gerade aufgespannt zu halten in dem ich Sitzbeinhöcker nach hinten dehne und Kronenpunkt nach vorne(wenn möglich natürlich auch mit aktivierten Sanduhrmuskeln) Korrekt?

Dabei auch die Leisten ausdrehen und die Oberarmmuskeln?

Eine Antwort wäre wunderbar

Edda
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