Skoliose bei 14jähriger

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kafebe
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Registriert: 30. September 2012, 00:35

Re: Skoliose bei 14jähriger

Beitrag von kafebe »

Liebe Silke,

im Alter Ihrer Tochter habe ich leistungsmäßig Ballett getanzt und wusste nichts von meiner Skoliose. Aber wenn mir damals jemand mit Schroth, Korsett und Kuraufenthalten gekommen wäre, da hätte ich mich vermutlich massivst dagegen gewehrt (und würde das heute noch tun).

Für Cantienica dagegen wäre ich glaube ich schon damals sehr offen gewesen. Die Skoliose als solche habe ich nicht gespürt, wie auch, die war ja schon immer da, ich habe gedacht, das ist normal. Es gab aber ganz ganz viele Dinge, die mich an meinem Körper sehr gestört haben, einerseits optisch, vor allem aber beim Ballett. Wo ich viele Bewegungen einfach nicht so "perfekt" ausführen konnte wie andere, nicht mit der Leichtigkeit, ich musste immer so viel kompensieren und kaschieren, ich hatte oft das Gefühl, ich muss mehr tun als andere... (hatte aber auch körperliche Vorzüge, so dass das insgesamt nicht so sehr ins Gewicht gefallen ist). Und wenn mir damals jemand gesagt hätte, Cantienica hilft gegen all diese Körperprobleme, ich glaube, ich wäre dafür seeeehr dankbar gewesen.

Ihre Tochter ist ja auch Leistungssportlerin, vielleicht kann das ja ein Anreiz sein, dass Cantienica nicht nur "Therapie" gegen die Skoliose ist, sondern vor allem den Körper "leistungsfähiger" macht.

Ich glaube auch nicht, dass es eine Lebensaufgabe ist, die "Wirbelsäule in Schach zu halten" - das klingt so nach chronischer Bedrohung, gegen die man permanent ankämpfen muss (Stichwort: Identifikation mit der Krankheit). Es reicht m.E. aus, wenn man lernt sich richtig zu bewegen und das (lebenslang) beibehält.

Und zum Thema "Zug abgefahren": Ich war 37 als ich meine (relativ starke) Skoliose bemerkt habe und mein Alter (mittlerweile bin ich 40) sehe ich jetzt nicht so sehr als ein Problem (und weniger als die meisten 40jährigen (insbesondere Tänzerinnen) ohne Skoliose). Also keine unnötige Panik, die vielleicht die Abwehr Ihrer Tochter nur verstärkt - aber natürlich ist es leichter, wenn man früher anfängt... und man erspart sich so einiges an späteren Sanierungsarbeiten.

Ihnen und Iher Tochter alles Gute,

Kathrin
Benita Cantieni
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Re: Skoliose bei 14jähriger

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Silke

Ich habe am Wochenende für die Mitglieder des CANTIENICA®-Qualitätsclubs im nichtöffentlichen Teil des Forums diesen Bericht über meine Arbeit mit Michael, 12, verfasst. Ich setze ihn gekürzt hier rein, weil er eigentlich alles enthält, was ich zu Ihren Fragen sagen möchte. Und hoffentlich macht er Ihrer Tochter Mut ...

Michaels Skoliose ist auch auf Höhe der BWS dominant, verzieht die Schultern (Schulmöbel!). Das Korsett, das er seit Jahren trägt, bringt nichts. Und ich kenne keinen "Absolventen des Schroth-Drills", der oder die ihre oder seine Skoliose nachhaltig zum Guten beeinflusst hat. Ich weiss aus Erzählungen und Online-Foren, dass bei Schroth praktisch eine Identifikation mit der Skoliose verlangt wird, und das ist das schiere Gegenteil von der "CANTIENICA®-Denke": Wer Skoliose kann, kann auch gerade.

Und schliesslich 1: Hashimoto, Asthma "hatte" ich auch. Asthma ist weg, durch die Zwerchfellaufspannung, mit dem Hashi kann ich gut leben.

Schliesslich Zwo: Eben hat sich eine Spitzensportlerin mit Weltmeistertitel angemeldet, den Namen kann ich ohne Rücksprache nicht nennen, die Ausbildung ist erst in ein paar Monaten. Wir sind aus dem Häuschen vor Freude, weil es sich nun doch auch im Spitzensport herumspricht. Ein Profi-Hockeyspieler, ein Weltstartänzer, ein Profifussballer ... es wird. Die vor kurzem noch belachte Methode gewinnt Terrain. Ihre Tochter gesellt sich jetzt zu den Trendsettern, nicht mehr zu den Aussenseitern.

Abrechnung mit der KK müssen Sie direkt vor Ort mit den Anbieter/innen klären, wir können über die Angebote der Absolvent/innen nicht Buch führen. Als Methode ist CANTIENICA®-Vivatomie noch nicht kassenanerkannt; der running Gag dazu hier im Forum ist: "Ich habe Genie, aber kein Diplom."

So, hier kommt Michaels Geschichte. Herzlich, BC

"Michael, 12, ... , der ganz oben in ... lebt, kam mit seinem Vater J. ins Studio. Michael ist relativ gross für sein Alter, sehr schmal und wirkt schüchtern. Sein Kopf ging vor ihm her, gesenkt wie bei einem alten Mann mit Morbus Bechterew.


Der Vater zeigte mir die Röntgenbilder: Eine tüchtige Skoliose verzieht das Skelett des Jungen. Mehrere Arztberichte empfehlen Operation, Versteifung.



Ich erkläre Michael, dass sein Körper eine Art Hochhaus ist, das Zwischenstockwerke braucht, eigentliche Tragflächen. Und dass es diese Tragflächen sind, die bei ihm verzogen sind. Wir machten Zwerchfell-Quadranten, Rippen-Quadranten, wir richteten Brustbeinränder mit Querfortsätzen der WS aus. Wir schickten die Schulterblätter auf Reisen und brachten dem Schädel das Schweben bei. Wir atmeten diagonal in alle Körperwinkel.



Den Levator Ani zogen wir als zweites ein, als er vom oberen (Körper-)Stockwerk schon entlastet war. Auf meine vielen Fragen reagierte Michael einsilbig.



"Strong."
"Crazy."
"Wow."
Das ernste Gesicht wurde heiter und bekam Farbe. Mutig befühlte Michael mich, dann sich. Nach 60 Minuten zitterte Michael am ganzen Körper. "I am shaking", sagte er, ich zittere, "dabei habe ich doch nichts gemacht". Er hielt den Kopf gerade. Und der Rücken sah vollkommen anders aus.



Wir verschoben den zweiten Teil der Lektion (grosszügig aufgestockt natürlich) auf den Sonntag.



Michael geht in die Garderobe, zieht sich um, ich spreche noch mit Vater J. Da kommt Michael mit seinem Korsett und den Schuheinlagen. "Do I wear this?", fragte er mich, "trage ich das noch?" Ich erklärte ihm, dass sein Korsett die Skoliose sozusagen zementiert, in der Absicht, Verschlimmerung zu verhindern. Wahrscheinlich zwang das Korsett seinen Kopf nach vorne und löste die Verkürzungen an der Körperfront aus.



Auch die Schuheinlagen: Fixierung des Status quo.



Weil ich im Körbchen-Blog von unserer Sprachsorgfalt sprach: Ich sagte nicht, er soll das Korsett wegschmeissen. Ich lieferte ihm "nur" die Argumente, mit denen er seine Entscheidung treffen konnte.



Am Sonntag kommen ein glückstrahlender Michael und ein stolzer Vater J. "I have never seen Michael so happy", sagt der Vater, ich habe ihn noch nie so glücklich gesehen. Korsett und Schuheinlagen verbannt. "I am happy. Jetzt weiss ich, ich kann Judoka werden", sagt Michael strahlend.



Michael hatte die Zwischenstockwerke schon so verinnerlicht, ich konnte sein Glück einfach nur teilen. Wir machten Fussübungen, Michael sagte, "crazy, ich fühle das bis in den Kopf". Dann vollführte er die wichtigen Judo-Positionen, an seinem Vater. Ich konnte sagen:



Die Oberarmmuskeln links noch mehr ausdrehen. Das V im rechten Fuss halten. Hier die Oberarmkugel unten halten, dort die Leiste noch mehr ausdrehen. Michael und J. spürten sofort, wie viel mehr Kraft und Stabilität entstanden.



Michael stellte sich auf ein Bänkchen, und ich liess ihn den Stabilitätstest bei mir machen, ihr wisst schon: Ich spanne mich perfekt auf, der Tester drückt mich an den Schultern nach unten. Ich bleibe stabil, elastisch und federnd. Dann lasse ich irgendetwas los, und schon ist die Stabilität im Eimer.



Michael liess mich bei ihm testen. Er hatte die Prinzipien im Körper, perfekt einverleibt.



Nun trainiert er im Selbststudium weiter, mit zwei Tigerfeeling-Büchern und natürlich den Filmaufnahmen, die sein Vater mit dem Smartphone machte.



Der Vater nimmt sich vor, den Schulleiter in Michaels Schule zu überzeugen, dass Michael ein verstellbares Pult braucht, an dem er zwischendurch auch stehen kann.



An solchen Tagen finde ich meinen Beruf den schönsten der Welt ..."
Frechdachs
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Registriert: 18. Januar 2015, 22:06

Skoliose bei 14jähriger

Beitrag von Frechdachs »

Liebe Frau Cantieni,

wie gut, dass Sie diese Methode der Körperformung erarbeitet haben. Seit über vier Jahren bin ich begeisterte Kursteilnehmerin und habe mir meine Senkung "wegtrainiert". Vielen Dank! 

Jetzt stellt sich mir eine neue Aufgabe. Bei unserer Tochter, gerade 14 Jahre, wurde eine Skoliose mit 31 Grad Verkrümmung oben im Schulterblattbereich und 25 Grad  unterhalb festgestellt . Das Schulterblatt hebt sich und es gibt eine Verdrehung der WS. Nächste Woche ist das Korsett fertig und sie soll KG nach der Katharina Schroth Methode bekommen. Mein Bauchgefühl sagt mir (was ich auch hier im Forum gelesen habe), dass es richtig wäre, nach Ihrer Methode zu trainieren. Meine Tochter ist noch nicht einsichtig. Sie ist Leistungssportlehrin und turnt 5x die Woche Rhönrad. Jetzt wollen wir erst einmal mit der KG beginnen und ich hoffe, dass die Methode auch etwas bewirkt. Kennen Sie Schroth? Es wurde uns gesagt, dass ein Kuraufenthalt in einer Schrothklinik zwingend notwendig sei. Sehen Sie das auch so? Unsere Tochter möchte dort auf keinen Fall hin. Ich würde auch alles tun, um ihr dieses zu ersparen, weil ich der Meinung bin, dass es in vier Wochen nicht getan ist. Ich glaube, dass es eine Lebensaufgabe ist, die WS in Schach zu halten. Allerdings habe ich große Angst vor einer größeren Verkrümmung. Ist irgendwann der "Zug abgefahren" um noch was zu bewirken? Meine Angst geht dahin, dass wir "zu spät" sind. Gibt es die Möglichkeit über einen Physiotherapeuten Cantienica auf Rezept zu bekommen? Ich selbst traue mir nicht zu, mein Wissen weiterzugeben bzw. sperrt sich meine Tochter. Wenn ich nur wüsste, wie ich richtig vorgehen muss. Zusätzlich zur Skoliose leidet sie noch an Vitiligo, Hashimoto und Asthma. Sie ist therapiemüde und sieht in mir die panikmachende Mutter. Leider sieht unsere Tochter noch nicht, was die Skoliose für ihr weiteres Leben bedeutet. 

Ich wünsche Ihnen weiterhin so tollen Erfolg mit Ihrer Methode und mir, dass Ärzte nicht ständig ein Fragezeichen im Gesicht haben, wenn ich Ihnen verheißungsvoll von Cantienica erzähle. 

Herzliche Grüße

Silke
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