Ich packe mal den Thread hier aus. Denn sie umtreibt mich, lässt nicht los, diese Parabel mit dem Fisch im Gurkenglas. D'rum ein paar Gedanken dazu:
An alle Cantienica-"Fische"
Inzwischen gibt es sie, die Tage, die Stunden am Meer. Bestimmt kennt ihr sie auch.
Gestern war so ein Tag. Ein Tag am Meer... und im Meer. Doch es war kein "Heraus", viel eher ein "Hinein". Denn gestern war es einfach da, das Meer, fast wie von selbst. Es war das Meer, das zum Fisch kam. Hinein, in sein Gurkenglas.
Aber das Meer ist nicht immerwährend da, es sind Augenblicke, noch wenige. Der Fisch jedoch lernt das Meer immer besser kennen, und sein Körper auch. Er kann es immer mehr erahnen, fühlen und physisch spüren. Ganz nah. Noch ganz zart.
Und anscheinend kann der Fisch manchmal... Machmal, wenn er ganz wachsam ist, das Meer ins Gurkenglas einladen. Und es folgt seiner Einladung. Hin und wieder.
Und der Fisch will nun das Meer so oft einladen, bis es in jede Ritze fliesst. In jede, noch so kleine. Bis es das Glas ganz und gar ausfüllt. Und bis das Gurkenglas irgendwann zerspringt. Weil nämlich die Sehnsucht nach dem Meer stärker ist als die Angst davor. Der Fisch kann selbst dosieren.
Und irgendwann, wenn sein Mut gross genug ist, bringt er das Gurkenglas zum Zerspringen.
Dann schwimmt er bereits im Meer. Nur, dass das Meer dann weiter, tiefer, endloser… ja, unendlicher zu sein scheint, als er es sich je vorstellen konnte. Doch dann macht es ihm keine Angst mehr, weil er die Seele des Meeres schon kennt.
Ja. So holte sich der Fisch das Meer ins Gurkenglas. Und er tut es wieder. Immer und immer wieder. Bis das Meer irgendwann für immer bleiben darf, und der Fisch sein Glashaus gehen lassen kann.
Herzliche Grüsse an alle mutigen "Fische"
NiLo
Integration von Tiger feeling in den Alltag
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Re: Integration von Tiger feeling in den Alltag
Ach, liebe Antonia, da hat mir das Forumsystem doch eine grosse Freude gemacht, indem es Sie zum Dichten zwang! Grosses Vergnügen, danke.
Antonia ist übrigens mein zweiter Vorname. Wir teilen also nicht nur die Liebe zum Meer.
Herzgruss, BC
Antonia ist übrigens mein zweiter Vorname. Wir teilen also nicht nur die Liebe zum Meer.
Herzgruss, BC
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Re: Integration von Tiger feeling in den Alltag
Liebe Frau Cantieni,
Vielen Dank für Ihre wunderschöne Antwort. Nachdem mein Computer mit der Begründung meine Antwort sei zu kurz zwei Mal meine Antwort löschte in dem Moment in dem ich auf senden klickte nehme ich dies als Wink des Schicksals...
Vielen Dank für Ihre Worte
sie waren für mich wie ein Stück Sahnetorte
Seit 2 Jahren übe ich fast täglich
denn dies macht mein Leben sehr erträglich.
Erträglich im Sinne von Ernte weniger Müh
drum üb ich am tag, am abend und in der früh.
ich atme in meine Schlüsselbeine
und lasse eingeklemmte Gelenke von der Leine
mein Brustkorb trägt sich von Tag zu Tag mehr
ihre Zeilen werde ich lesen wenn es ist wieder einmal schwer.
zu leben mit den Mikrofortschritten
oder auch mit gefühltren Rückschritten
Denn das Meer liebe ich von ganzem Herzen...
und ich liebe das Leben mit weniger Schmerzen.
Sie sind für mich eine große Inspiration
und das verkünde ich mit großem Mikrophon
Woauchimmer ich sitze oder manchmal schon geh
fragen mich Menschen: warum sitzt du so aufrecht du kleine Fee?
Ich verrate ihnen meinen Trick
("ich atme vom Becken zu den Schulterköpfchen)
entweder sind sie begeistert oder glauben ich habe einen Tick.
mir ists egal, ich freu mich sehr
und ab jetzt erinner ich mich ans Meer
auch wenn ich immer wieder auf Nebenwegen wandel
ich stell das Goldfischglas bei ebay in den Handel
und freu mich über meinen langen Bauch,
über freie Augen und weiche Leisten auch
Über die Freiheit des Gerade sitzens
das Zittern in den Beinen und das im Hochturm Schwitzen.
über all die Schönen Sachen,
mit denen Ihre Bücher mir Freude machen.
Ich grüße Sie und übe weiter
mit Freude und dem Bild des Meeres als Begleiter
Es tat gut ihre Worte zu lesen, ich werde weiter üben und in frustierten Zeiten ihre Zeilen herauskramen.
Viele Grüße aus Hannover
Antonia
Vielen Dank für Ihre wunderschöne Antwort. Nachdem mein Computer mit der Begründung meine Antwort sei zu kurz zwei Mal meine Antwort löschte in dem Moment in dem ich auf senden klickte nehme ich dies als Wink des Schicksals...
Vielen Dank für Ihre Worte
sie waren für mich wie ein Stück Sahnetorte
Seit 2 Jahren übe ich fast täglich
denn dies macht mein Leben sehr erträglich.
Erträglich im Sinne von Ernte weniger Müh
drum üb ich am tag, am abend und in der früh.
ich atme in meine Schlüsselbeine
und lasse eingeklemmte Gelenke von der Leine
mein Brustkorb trägt sich von Tag zu Tag mehr
ihre Zeilen werde ich lesen wenn es ist wieder einmal schwer.
zu leben mit den Mikrofortschritten
oder auch mit gefühltren Rückschritten
Denn das Meer liebe ich von ganzem Herzen...
und ich liebe das Leben mit weniger Schmerzen.
Sie sind für mich eine große Inspiration
und das verkünde ich mit großem Mikrophon
Woauchimmer ich sitze oder manchmal schon geh
fragen mich Menschen: warum sitzt du so aufrecht du kleine Fee?
Ich verrate ihnen meinen Trick
("ich atme vom Becken zu den Schulterköpfchen)
entweder sind sie begeistert oder glauben ich habe einen Tick.
mir ists egal, ich freu mich sehr
und ab jetzt erinner ich mich ans Meer
auch wenn ich immer wieder auf Nebenwegen wandel
ich stell das Goldfischglas bei ebay in den Handel
und freu mich über meinen langen Bauch,
über freie Augen und weiche Leisten auch
Über die Freiheit des Gerade sitzens
das Zittern in den Beinen und das im Hochturm Schwitzen.
über all die Schönen Sachen,
mit denen Ihre Bücher mir Freude machen.
Ich grüße Sie und übe weiter
mit Freude und dem Bild des Meeres als Begleiter
Es tat gut ihre Worte zu lesen, ich werde weiter üben und in frustierten Zeiten ihre Zeilen herauskramen.
Viele Grüße aus Hannover
Antonia
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Re: Integration von Tiger feeling in den Alltag
Liebe Antonia
Üben. Üben. Üben.
Einen anderen Weg kenne ich nicht. Üben, bis die neuen Muster zu den neuen Gewohnheiten werden und die alten Gewohnheiten überschreiben.
Liebevoll immer und immer wieder aufrichten, ausrichten, aufspannen. Ich habe das Glück, die Prinzessin auf der Erbse zu sein. Jede Abweichung von meinem Ideal verursacht Schmerzen. Ich nehme diese Schmerzen dankbar an als meine Lehrer – und richte mich auf. Immer und immer wieder.
In den Büchern "Catpower" und "Tigerfeeling – Das Rückenprogramm" beschreibe ich meine eigene Geschichte der Verwandlung von der verkrüppelten Made in den Schmetterling ausführlich.
Ich zitiere gern das Bild vom Fisch im Gurkenglas (André Heller): Wenn er vom Meer erfährt, so will er da hin, wenn er ein echter Fisch ist. Für mich kam eine Umkehr ins Gurkenglas nie in Frage. Ich verirrte mich mal in einen Fluss, dann in einen Stausee, doch war das schon viel besser als das Gurkenglas. Ich blieb auf der Reise, ohne zu wissen, ob ich das Meer je finde, und nun schwimme ich in meinem Ozean. Ich weiss, dass diese Reise manchem Goldfisch Angst einjagt, und ich weiss, dass manch ein Goldfisch zurück ins Gurkenglas geht, freiwillig. Ein Freund, leider viel zu jung verstorben, beschrieb es so: "Das vertraute Elend ist mir lieber als das unvertraute Glück." Das kann ich verstehen, indes nicht nachvollziehen. Ich will das Glück. Und das kreatürliche Körperglück, das schiere, leichte Sein, das ist das grösste Glück, das ich in meinem Leben gefunden habe und leben darf. "Das Wunder, das mich lebt", das ist für mich gelebte Spiritualität – Achtsamkeit, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit.
Es rieselt wieder unendliche Dankbarkeit durch meine Zellen, und ich hoffe, dass sich Zuversicht und Vertrauen auf Sie übertragen, wenigstens ein bisschen.
Gute Nacht und süsse Träume wünscht BC
Üben. Üben. Üben.
Einen anderen Weg kenne ich nicht. Üben, bis die neuen Muster zu den neuen Gewohnheiten werden und die alten Gewohnheiten überschreiben.
Liebevoll immer und immer wieder aufrichten, ausrichten, aufspannen. Ich habe das Glück, die Prinzessin auf der Erbse zu sein. Jede Abweichung von meinem Ideal verursacht Schmerzen. Ich nehme diese Schmerzen dankbar an als meine Lehrer – und richte mich auf. Immer und immer wieder.
In den Büchern "Catpower" und "Tigerfeeling – Das Rückenprogramm" beschreibe ich meine eigene Geschichte der Verwandlung von der verkrüppelten Made in den Schmetterling ausführlich.
Ich zitiere gern das Bild vom Fisch im Gurkenglas (André Heller): Wenn er vom Meer erfährt, so will er da hin, wenn er ein echter Fisch ist. Für mich kam eine Umkehr ins Gurkenglas nie in Frage. Ich verirrte mich mal in einen Fluss, dann in einen Stausee, doch war das schon viel besser als das Gurkenglas. Ich blieb auf der Reise, ohne zu wissen, ob ich das Meer je finde, und nun schwimme ich in meinem Ozean. Ich weiss, dass diese Reise manchem Goldfisch Angst einjagt, und ich weiss, dass manch ein Goldfisch zurück ins Gurkenglas geht, freiwillig. Ein Freund, leider viel zu jung verstorben, beschrieb es so: "Das vertraute Elend ist mir lieber als das unvertraute Glück." Das kann ich verstehen, indes nicht nachvollziehen. Ich will das Glück. Und das kreatürliche Körperglück, das schiere, leichte Sein, das ist das grösste Glück, das ich in meinem Leben gefunden habe und leben darf. "Das Wunder, das mich lebt", das ist für mich gelebte Spiritualität – Achtsamkeit, Wahrnehmung, Aufmerksamkeit.
Es rieselt wieder unendliche Dankbarkeit durch meine Zellen, und ich hoffe, dass sich Zuversicht und Vertrauen auf Sie übertragen, wenigstens ein bisschen.
Gute Nacht und süsse Träume wünscht BC
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- Registriert: 23. Juni 2016, 10:30
Integration von Tiger feeling in den Alltag
Liebe Frau Cantieni, Liebe andere begeisterte Cantienica Menschen,
ich schreibe in einer Frage, die mich seit langem beschäftigt. Ich frage mich wie Sie (diese Frage geht an andere Übende) Cantienica außerhalb des Trainings in den Alltag integrieren. Gibt es so etwas wie "Gammeln" in alten Positionen und wie gelingt es mehr und mehr die Alltagspositionen in Cantienica Positionen einzutauschen.
Bei mir ist der Fall etwas kompliziert. Ich sitze außerhalb des Hauses im Rollstuhl, vor ein Paar Wochen erst habe ich Frau Cantieni einen Brief geschrieben, der jetzt im Forum der Erfolgsmeldungen steht. Dadurch, dass ich so viel sitze ist der ganze Cantienica Prozess etwas langsamer.
Und trotzdem denke ich kennen auch Sie diese PRoblematik: alte Muster wie die Füße auf den Hocker ziehen beim Sitzen (das ist mein schwerstes Muster zu durchbrechen) oder das Zurück Fallen in alte Muster, wenn andere Menschen mit am Tisch sitzen und die Aufmerksamkeit stärker bei den Menschen ist.
Wie gelingt es diese alten Muster nach und nach in ein freies Sitzen einzutauschen? Für mich ist das Sitzen in Cantienica Form oft doch "anstrengend". Ändert sich dies? Heißt es, dass irgendwo Verkürzungen sind(und das ist bei mir durch den Rollstuhl sicher der Fall), die wenn ich sie ausgleiche das Sitzen in eine angenehme, leichte Tätigkeit verwandeln? Ist das Sitzen irgendwann weniger anstrengend?
Wie ist es Ihnen gelungen das Tigerfeeling immer mehr von einer Übung zu einer Seinsform werden zu lassen?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
Herzliche Grüße
Antonia Pfeiffer
ich schreibe in einer Frage, die mich seit langem beschäftigt. Ich frage mich wie Sie (diese Frage geht an andere Übende) Cantienica außerhalb des Trainings in den Alltag integrieren. Gibt es so etwas wie "Gammeln" in alten Positionen und wie gelingt es mehr und mehr die Alltagspositionen in Cantienica Positionen einzutauschen.
Bei mir ist der Fall etwas kompliziert. Ich sitze außerhalb des Hauses im Rollstuhl, vor ein Paar Wochen erst habe ich Frau Cantieni einen Brief geschrieben, der jetzt im Forum der Erfolgsmeldungen steht. Dadurch, dass ich so viel sitze ist der ganze Cantienica Prozess etwas langsamer.
Und trotzdem denke ich kennen auch Sie diese PRoblematik: alte Muster wie die Füße auf den Hocker ziehen beim Sitzen (das ist mein schwerstes Muster zu durchbrechen) oder das Zurück Fallen in alte Muster, wenn andere Menschen mit am Tisch sitzen und die Aufmerksamkeit stärker bei den Menschen ist.
Wie gelingt es diese alten Muster nach und nach in ein freies Sitzen einzutauschen? Für mich ist das Sitzen in Cantienica Form oft doch "anstrengend". Ändert sich dies? Heißt es, dass irgendwo Verkürzungen sind(und das ist bei mir durch den Rollstuhl sicher der Fall), die wenn ich sie ausgleiche das Sitzen in eine angenehme, leichte Tätigkeit verwandeln? Ist das Sitzen irgendwann weniger anstrengend?
Wie ist es Ihnen gelungen das Tigerfeeling immer mehr von einer Übung zu einer Seinsform werden zu lassen?
Ich würde mich sehr über Antworten freuen!
Herzliche Grüße
Antonia Pfeiffer