Stricken - Haltung nach Cantienica

[Kerstin Lieder]

Ich stricke im Schneidersitz auf dem Sofa. Und ja, ich höre auch auf, wenns nicht mehr gut tut.
Herzliche Grüße Kerstin

[Monika P-A]

Danke sehr, liebe Sandra!

[Sandra Cantieni]

Liebe Monika

Meine spezielle Herausforderung beim Stricken ist der Rundrücken. Zum Stricken setze ich mich an die Vorderkante des Sessels, nehme die perfekte CANTIENICA®-Grundposition im Sitzen ein.

Die Arme seitlich anwinkeln, die Ellbogen nahe am Körper. Die Oberarmknochen schwermachen, die Muskeln aus der Achselhöhle ausdrehen, Daumen und Finger gerade nach vorne ausrichten.

Ich stricke nur noch so lange, wie ich mich in dieser Aufspannung halten kann. Während des Strickens kann ich wunderbar den Beckenboden trainieren.

Mit dem rechten Sitzbeinhöcker zart nach unten links schielen, mit dem linken nach unten rechts, links, rechts, immer so weiter. Wahrnehmen, wie die Brustwirbelsäule von selbst in eine hauchzarte Gegenrotation geht.

So verbinde ich Stricken mit CANTIENICA®-Training. Ich muss zugeben, der wollene Output wird immer weniger. Sobald der Körpertonus nachgibt, höre ich auf zu stricken. In jeder anderen Haltung tut mir Stricken nicht gut. Ich habe auch komplizierte Muster aufgegeben, ich wähle nur noch Strickarbeiten, bei denen ich kaum noch auf die Maschen gucken muss. Das klingt stricktechnisch wenig ambitioniert, ich weiss. Wie man mit viel und oft Stricken körperlich unversehrt bleibt, weiss ich leider nicht. Beim Stricken driftet meine Aufmerksamkeit nach kurzer Zeit weg vom Körper, die Gedanken verlieren sich und ehe ich mich versehe, haben meine alten Haltungsmuster Oberhand.

Tipp: Beim aufrechten Stricken können Sie Brustwirbeldrehungen einbauen. Fersenstupsen. Eingrammbein im Sitzen – und so kommen dann während des Trainings gut und gerne ein paar Reihen mehr auf die Nadeln. Artgerecht, aufgespannt, rückenschonend, soll ja nichts auf Kosten von was anderem gehen. Stricken nicht auf Kosten der Knochengesundheit.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend und glückliches Handwerken.

Herzliche Grüsse
Sandra Cantieni, die strickende Schwester

[Benita Cantieni]

Liebe Monika

Ich stricke nicht. Habe also keine Ahnung. Ich frage meine virtuos strickende Schwester. So aus der Erinnerung meine ich, es sei möglich und einfach, die Nadeln auf Gesichtshöhe anzuheben – ausser, das Entstehende sei dick und schwer.

Bis gleich, BC

[Monika P-A]

Liebe Frau Cantieni!

Jetzt in der kalten Jahreszeit stricke ich sehr gerne und lange. Mir fällt es etwas schwer abzuleiten, wie denn die beste Haltung nach Cantienica sein sollte.
Problem: ich muß ja meinen Kopf senken, um die Maschen zu sehen. Meine Arme kann ich nicht andauernd in einer freischwebenden Haltung halten. Also irgendwo abstützen wäre toll. Und dann die Drehbewegungen. Die sind irgendwie so, wie die Armhörnchen Übung. Aber meist dreh ich mit der linken Hand mehr, als mit der rechten Hand. Sollte ich da beide gleich drehen versuchen?
Die Körperhaltung selbst versuche ich nach Cantienica auszurichten bzw aufzuspannen. Aber die Arme finden in der zusammengestauchten Haltung ein Auflage am Körper. Das ist schon sehr verführerisch.
Freu mich über jeden Input, der mir hilft, dass ich nicht wie so viele Hobbystrickerinnen mit einer Schulteroperation ende.

Danke.