Morto Neurom / Leistenbruch

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Benita Cantieni
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Re: Morto Neurom / Leistenbruch

Beitrag von Benita Cantieni »

Wieso Wunschtraum? Es ist doch so einfach.
Smile.
BC
Numi
Beiträge: 8
Registriert: 25. August 2018, 12:52

Re: Morto Neurom / Leistenbruch

Beitrag von Numi »

Guten Abend Frau Cantieni,

herzlichen Dank für Ihre ultraschnelle Antwort!

Die Hernie besteht leider schon sehr lange. Und "nie mehr in die alte Haltung zurückfallen" ist eher ein Wunschtraum.

Allerdings habe ich jetzt zwei Tage lang mit einer Sonne in der Leiste rumprobiert. Die stimmigsten Ergebnisse erziele ich, wenn sie in alle Richtungen scheint, also zur Oberschenkelaußen- und innenseite, explizit aber auch vertikal nach unten und oben und ein wenig diagonal.

Ergebnis: Meine Beinachse lässt sich viel leichter und mit weniger Fehlspannung gerade halten, als "nur" mit Oberschenkelmuskeln ausdrehen. Der Pyramidalis springt sauberer an, Brustbein steht geraden, die Rippen entspannen sich, das Becken steht lockerer und richtiger. Die ISGs wirken druckbefreiter. Ich kann mich auf diese Weise auch endlich, wirklich über der Ferse ausrichten, ohne nach hinten wegzukippen. Insgesamt also super für die weitere Entlastung des Vorfußes.

Ist schon genial, Ihre Methode!

Liebe Grüße,
Numi
Benita Cantieni
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Re: Morto Neurom / Leistenbruch

Beitrag von Benita Cantieni »

Hallo Numi

1. Morton Neurom: Wenn das Syndrom relativ "frisch" ist und die Fehlhaltung, die es verursacht, entfällt, kann es sich zurückbilden. Bei langanhaltenden Entzündungen wird es schwieriger.

2. Kleiner Leistenbruch: Wenn Sie die Stelle gedehnt und gut unterfüttert halten, kann sie wieder zusammenwachsen. Es ist wiederum entscheidend, wie lange die Hernie schon besteht. Komplette Reparatur ist möglich, wenn Sie nie mehr in das alte Muster zurückfallen. "Heil" wir die Stelle nicht mehr.

3. Psoas auffächern: Das habe ich einer Person geantwortet, die im Studio trainiert und weiss, wie es geht. Weil das nun für Ihr 2 wichtig ist, versuche ich die Erklärung.

Die meisten Menschen, die sportlichen sowieso, haben eine grosse Dominanz in den vorderen Oberschenkelmuskeln. Durch die Dominanz verkürzen diese Muskeln. Es folgt Ausgleich durch das Becken, es kippt. Der Psoas kommt auf Umwege und wird so durch die Haltung verkürzt. Blickdiagnose ist einfach: eine Vertiefung am Übergang O'schenkel zu Unterbauch, die vorderen Oberschenkel stehen hervor. (Auf Dauer Bruchgefahr.) Wird dazu noch der Traktus Iliotibialis (bitte googeln, falls Sie ihn nicht kennen) angespannt, so wird der Psoas an seinem unteren Ende eingedreht, samt Oberschenkelkopf.

"Psoas auffächern" oder "die Psoas-Sonne scheinen lassen", sind Bilder, gesteigerte Versionen der Anleitung, "Oberschenkelmuskeln ausdrehen", um den Psoas aufzufächern, zu öffnen, am unteren Ende breit zu machen. Dabei dreht sich der Oberschenkelkopf in die ideale Position und die Vernetzung der Muskeln und Faszien in der Leistengegend wird gefördert. – Den Studios stehen dafür auch Abbildungen zur Verfügung. Sie müssen es sich vorstellen, In den Leisten eine kleine Sonne scheinen lassen. Aufspannung und Beckenausrichtung vorausgesetzt, werden Sie spüren, was passiert. Die Sonne geht auf, das Becken entspannt sich, der Übergang O'schenkel zu Unterbauch wird flach und weit.

Gruss, BC
Benita Cantieni
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Re: Morto Neurom / Leistenbruch

Beitrag von Benita Cantieni »

Hallo Numi

1. Morton Neurom: Wenn das Syndrom relativ "frisch" ist und die Fehlhaltung, die es verursacht, entfällt, kann es sich zurückbilden. Bei langanhaltenden Entzündungen wird es schwieriger.

2. Kleiner Leistenbruch: Wenn Sie die Stelle gedehnt und gut unterfüttert halten, kann sie wieder zusammenwachsen. Es ist wiederum entscheidend, wie lange die Hernie schon besteht. Komplette Reparatur ist möglich, wenn Sie nie mehr in das alte Muster zurückfallen. "Heil" wir die Stelle nicht mehr.

3. Psoas auffächern: Das habe ich einer Person geantwortet, die im Studio trainiert und weiss, wie es geht. Weil das nun für Ihr 2 wichtig ist, versuche ich die Erklärung.

Die meisten Menschen, die sportlichen sowieso, haben eine grosse Dominanz den vorderen Oberschenkelmuskeln. Durch die Dominanz verkürzen diese Muskeln. Es folgt Ausgleich durch das Becken, es kippt. Der Psoas kommt auf Umwege und wird so durch die Haltung verkürzt. Blickdiagnose ist einfach: eine Vertiefung am Übergang O'schenkel zu Unterbauch. (Auf Dauer Bruchgefahr.) Wird dazu noch der Traktus Iliotibialis (bitte googeln, falls Sie ihn nicht kennen) angespannt, so wird der Psoas an seinem unteren Ende eingedreht, samt Oberschenkelkopf.

"Psoas auffächern" oder "die Psoas-Sonne scheinen lassen", sind Bilder, gesteigerte Versionen der Anleitung, "Oberschenkelmuskeln ausdrehen", um den Psoas aufzufächern, zu öffnen, am unteren Ende breit zu machen. Dabei dreht sich der Oberschenkelkopf in die ideale Position und die Vernetzung der Muskeln und Faszien in der Leistengegend wird gefördert. – Den Studios stehen dafür auch Abbildungen zur Verfügung, Sie müssen es sich vorstellen, In den Leisten eine kleine Sonne scheinen lassen. Aufspannung und Beckenausrichtung vorausgesetzt, werden Sie spüren, was passiert. Die Sonne geht auf, das Becken entspannt sich, der Übergang O'schenkel zu Unterbauch wird flach und weit.

Gruss, BC
Numi
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Registriert: 25. August 2018, 12:52

Morto Neurom / Leistenbruch

Beitrag von Numi »

Guten Abend Frau Cantieni,

heute hätte ich drei Fragen an Sie:

1. Kann sich ein Morton Neurom zurückbilden?
Mein Fuß steht dank Ihrer fantastischen Methode zwischenzeitlich gerade, ebenso die Beinachse. Der Vorfuß geht leicht und ist soweit entlastet. Das Quergewölbe scheint gut aktiviert zu sein; ich kann es sehr gut spüren und es ist von unten deutlich sichtbar. Wenn ich Barfuß oder in flachen Sandalen gehe, spüre ich das Morton Neurom kaum noch. Allerdings wäre es mir trotzdem lieb, wenn es sich mit der Zeit wieder zurückbilden würde. Haben Sie bezüglich der Rückbildung Erfahrungen?

2. Kann ein (seit mehreren Jahren bestehnder) relativ kleiner Leistenbruch wieder zuwachsen?
Auch diese Problemstelle habe ich relativ gut unter Kontrolle. D.h. ich wende keinerlei Bauchpresse mehr an, kann den Rumpf gut langziehen, sodass sich der Bruchsack nicht nach außen drückt. Ist es möglich dass der Bruch komplett verheilt oder bleibt es eine dauerhafte, geschädigte Stelle, die ständig kompensiert werden muss?

3. Wie geht Psoas auffächern?
Das hatten Sie mir im Forum schonmal empfohlen. Ich kann es aber in den Büchern und auf den DVDs nirgends explizit finden.

Herzlichen Dank im Voraus und heiterleichte Grüße
Numi
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