Beine/Knie

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Benita Cantieni
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Re: Beine/Knie

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Elisabeth

Das Knie ist ein einfaches Scharniergelenk. Es läuft wie geschmiert, wenn die Gelenkteile (Unterschenkel, Oberschenkel, Kniescheibe) richtig zueinander stehen und reibungslos funktionieren. Jede CANTIENICA®-Übung beabsichtigt immer die perfekte anatomische Ausrichtung und Bewegung, also auch die perfekte Beinachse.

Nun zähle ich auf, was es mit Ihrem Knie auf sich haben kann.

1
Sie schreiben leichte "Beschwerden", mit "": Sie "hängen" noch zwischen den Mustern, jede Abweichung von der neuen Guthaltung wird von Ihren Knien mit einem Alarm quittiert, "so bitte nicht mehr". Richten Sie die Beinachse auf dem Rad, Füsse leicht V, Fersen "steuern" die Pedale, Knie exakt über den Fersen, alles möglichst sauber hüftbreit.
2
Sehnen und Bänder sind in der neuen Haltung noch nicht ganz zuhause und müssen sich einrichten. Jede Veränderung zum Guten kann Wohlwehs verursachen, Entwicklungssensationen, die wir aus Gewohnheit und weil wir es nicht besser wissen, einfach mal Schmerz nennen.
3
Ihre Beinachsen sind noch nicht zufrieden mit Ihrer Arbeit. Achten Sie beim Training noch mehr auf die entspannte und konsequente Flex-Stellung der Füsse, die Innenrotation der Unterschenkelmuskeln, die Aussenrotation der Oberschenkelmuskeln.
4
Was mich zusätzlich verwirrt: Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, sollen die beiden Beckenhälften beim Gehen und Radfahren rückwärts rotieren. Das funktioniert auch und ergibt ein ganz eigenes aber schönes Ganggefühl. Allerdings habe ich vor allem beim Radfahren dein Eindruck, dass dieses Rückwärtsrotieren eher vorne über die Knie läuft (und diese eventuell belastet?), während "normale" Tretbewegungen eher den Oberschenkel belasten.
Das verwirrt nun mich. Denn die Rückwärtsrotation der Sitzbeinhöcker kann das Knie nicht belasten. Ich vermute, Sie sitzen mit rundem Rücken und gekipptem Becken auf dem Rad, dann können die Pseudorotationen nicht funktioneren. Also: Rahmen richtig einstellen, der Rücken muss aufgespannt und gerade sein, die SBH schweben quasi hinter dem Sattel, dann sind die Rotationen der Beckenseiten butterweich.
5
Das Buch BESCHWERDEFREI LAUFEN handelt just davon, die CANTIENICA®-Prinzipien in Bewegung umzusetzen, siehe SHOP.
6
Um die weissen Flecken in der eigenen Körperwahrnehmung schnell und nachhaltig zu erobern, ist der Besuch eines CANTIENICA®-Anbieters oder einer -Anbieterin der beste Weg. Und weil die Preisfrage in anderen Foren/Themen tobt: Diese Anbieter halten sich an die ortsüblichen Preise für Personal Training, Personal Therapy, Gruppenlektionen. Wir in Zürich übrigens auch, auf die Stunde übersetzt sind unsere (auch meine) Tarife orts- und branchenüblich. Die meisten Anbieter/innen haben Homepages mit Stundenplänen und Preislisten.

Schönen Sonntag, BC
Elisabeth
Beiträge: 7
Registriert: 28. April 2009, 14:13

Beine/Knie

Beitrag von Elisabeth »

Sehr geehrte Frau Cantieni,

ein Kompliment an Ihr Forum und an Ihre Geduld, all diese Fragen zu beantworten und zu veröffentlichen.

Ich trainiere nun schon seit einigen Monaten nach Ihrem Buch "Rückbildungsgymnastik" und lese mich auch immer wieder hier durchs Forum. Mein Körpergefühl und meine Haltung haben sich sehr gebessert und ich bin begeistert von Ihrer Methode.

Seit einigen Wochen bemerke ich jedoch leichte "Beschwerden" in den Knien, wenn ich in die Hocke gehe, Stiegen steigen etc. Es ist kein richtiger Schmerz, aber ich spüre, dass da etwas ist, das nicht ganz in Ordnung ist. Diese Beschwerden treten erst auf, seitdem ich begonnen habe, den Beckenboden beim Radfahren und beim Krafttraining für die Beine bewusst miteinzubeziehen. Ich frage mich nun natürlich, ob ich etwas falsch mache und vielleicht zuviel des Guten versuche, oder ob diese Reaktionen nur vorübergehend sind. Beim Krafttraining spanne ich die Wirbelsäule auf, aktiviere die Sitzbeinhöcker, und versuche dann die Übung aus den Sitzbeinhöckern heraus zu machen. Beim Radfahren lasse ich die Tretbewegung ebenfalls aus den Sitzbeinhöckern passieren. Als ich vor zwei Jahren nach jahrelanger Sportabstinenz wieder langsam mit Radfahren begonnen habe, hatte ich genau dieselben Symptome. Diese waren zwar ca. ein halbes Jahr zu spüren, sind dann aber verschwunden.

Was mich zusätzlich verwirrt: Wenn ich das soweit richtig verstanden habe, sollen die beiden Beckenhälften beim Gehen und Radfahren rückwärts rotieren. Das funktioniert auch und ergibt ein ganz eigenes aber schönes Ganggefühl. Allerdings habe ich vor allem beim Radfahren dein Eindruck, dass dieses Rückwärtsrotieren eher vorne über die Knie läuft (und diese eventuell belastet?), während "normale" Tretbewegungen eher den Oberschenkel belasten.

Ich bitte Sie um eine kurze Rückmeldung, Sie würden mir damit sehr weiterhelfen.

Liebe Grüße

Elisabeth
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