Surfen auf dem Beckenboden

[Benita Cantieni]

Köstlich, das.

Danke für das Morgenschmunzeln.

BC

[Import]

<span>Eridanos</span>*
Als wir einst gen Eriganos gingen,
wir mächtig in den Seilen hingen.
Als letzte Hoffnung, das war klar,
gab es nur noch CANTIENICA.

Und saß man erst mal auf dem Hocker,
dann ließ Frau Hoffmann nicht mehr locker.

Es dehnten sich der Höcker Spitzen
Doch uns verging die Lust am Sitzen.

Vereinen sollten wir die Knochen tief in unserer Erden;
Mein Gott, was soll uns armen Sündern werden?

Doch Rettung bringt der nächste Schritt
Vom Kronenpunkt bis zum Zenit
Führt uns mit sichrer Meisterhand
Frau Hoffmann tief ins Schmerzenland.

Aus jeder Casa tönt das Gleiche
„Oh weiche, weiche Du Schmerzensreiche
Doch eh uns jed’s Gelenk bewusst,
ein jeder doppelt leiden musst.

Frau Hoffmann hat scharf hingeschaut,
Bis auch dem letzten links und rechts vertraut.
Und dehnen, ausdrehen, schmelzen gar,
gehört zum täglichen Vokabular.

Das Surfen auf dem Beckenboden,
Bald zog man’s vor den Meereswogen.
Die Nachricht eilt von Mund zu Mund;
„Dreh deine Wirbel, dann bleib’sch g’sund.“

Beschränk dich nicht auf Deinen Rücken,
ein langes Brustbein kann entzücken.
Und willst die Ferne Dir erschliessen,
lass deine Arme in die Länge fließen.

Und siehe da, nachdem wir wochenlang dahingeschlichen,
am Ende doch die Schmerzen wichen!

So nahm uns Solveig in die Pflicht,
und hat uns alle aufgericht.


Mit herzlichem Dank,
Wolfgang Beuggert


*von lat.: erigere ; aufrichten