Ruth Macia hat geschrieben:Mit Cantienica habe ich endlich verstanden, dass wirklich alle Bewegungen ganz aus dem Kern kommen.
Diese Erkenntnis nützt mir beim Tanzen (Standard/Latein) auch - jeden Tag ein bisschen immer mehr. Gerade gestern im Tanzkurs hatte ich wieder so ein Aha-Erlebnis: Bei einer bestimmten Figur in der Rumba ist mir bisher an einer Stelle der Bewegung immer das Becken leicht zur Seite weggekippelt und ich kam kurz aus dem Lot. Elegant aussehen tut das bestimmt nicht, ergonomisch ist es sowieso nicht. Gestern fühlte es sich schon zentrierter an.
Ich beobachte regelmäßig andere Tänzer auf ihre "cantienischen" Kenntnisse hin. Neulich war da ein Paar, sie tanzten Discofox. Beim Discofox gibt es wahnsinnig viele und tolle "Wickelfiguren", die man nur richtig ausführen kann, wenn man ganz in der Achse bleibt. Speziell die Dame des Paars fiel mir auf, weil sie in jedem Moment absolut stabil und geschmeidig war. Sie drehte sich mehrfach um ihre eigene Achse, ohne aus dem Lot zu kippen, ihr Partner konnte sie "umstoßen", wieder auffangen, sie blieb absolut gerade und aufgespannt. Die Figur der Guten sah entsprechend aus. :-) Es war jedenfalls faszinierend, den Beiden zuzuschauen, weil das ganze völlig anstrengungslos aussah - wie es ja auch sein sollte. Ob sie nun Cantienica kennt oder nicht - sie hat sich jedenfalls, soweit ich das beurteilen kann, hundertprozentig nach den anatomischen Prinzipien unseres Körpers bewegt.
Ich würde soweit gehen zu sagen, dass die Momente, in denen jemand "tänzerisch" aussieht, diejenigen sind, in denen er oder sie die Bewegung konsequent körperlogisch ausgeführt hat. Das gute Aussehen der Bewegung ist sozusagen das Indiz dafür. Und manche können das halt 100% durchgängig, das sind dann halt die wahren Könner. :-)
Allen einen schönen Tag!
Susanne