90° zum Gelände..

Leicht und ohne Schmerzen laufen lernen. Oder wie uns die Schwerkraft trägt. Fragen zu CANTIENICA®-go! und "Laufen mit Tigerfeeling für sie und ihn".
Antworten
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
Kontaktdaten:

Re: 90° zum Gelände..

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Entdeckerin

Danke für das köstliche Feedback.

Ich wollte in Neuseeland just das Foto machen (lassen), das Sie sich wünschen: Ich im 90°-Grad-Winkel zwischen Normal-Berggängern. Leider verstand von den Freund/innen im Exebodykurs niemand, was ich meinte, und so kam es nicht zustande, und als Selfie lässt es sich nicht machen. Es sieht nämlich wirklich radikal anders aus, wenn die einen bergab nach vorne neigen und ich gerade laufe; bergauf genau so.  I / so ungefähr, eher noch extremer im Winkel.

Betonhals: Entweder schwebt Ihr Kopf noch nicht wirklich frei, mit Airbag at all times zwischen Schädel und Atlas. Kapitel zum Kopf noch mal studieren. Oder der Kopf versteift während des Laufens (Angst vor dem Loslassen?). Da hilft es, die Zeit zu verkürzen, 30 Sekunden bergab. Stehen. Entspannen. Weiterlaufen.

Brustbein: Dehnen sich Zwerchfell und Rippen zu den Seiten aus, werden die Knorpelanteile der Rippen weich, die Gelenke geschmeidig, so normalisiert – idealisiert – sich der Verlauf des Brustbeines. Für die meisten Menschen heisst das: Es kommt nach innen. Trichterbrust, Skoliosen, Keilbrust und andere Fehlhaltungen verschieben das Brustbein eher nach aussen. In den Publikumsbüchern kann ich nicht jede Ausnahme, jeden möglichen Fall beschreiben, und so lasse ich das – aus meiner subjektiven Sicht – Offensichtliche manchmal aus. Heisst: Ihre Beobachtung ist für Sie die richtige. Brustbein wird beweglicher, breiter und verlagert sich nach innen, näher zur WS. (Ich meine, ich bespräche diese Nähe des Brustbeines zur WS an manchen Buchstellen. Das Ausdrehen der O'armmuskeln, das Ausrichten der Schulterblätter, die Länge an der Bauchseite, die Rotationen in der BWS wollen immer genau das.)

Herzlich, BC
Entdeckerin
Beiträge: 1
Registriert: 25. Januar 2016, 13:17

90° zum Gelände..

Beitrag von Entdeckerin »

Guten Tag sehr verehrte Frau Cantienica


Mit grossem Interesse habe ich ihr Faceforming Tigerfeeling Buch gelesen und übe seit einigen Wochen intensiv damit. Zu meiner allergrössten Überraschung kann ich mit der Aufspannung nicht nur meine Nackenverspannungen lindern sondern sogar zuverlässig meinen Ärger bei der Arbeit einfach wegspannen!!!! Meine ganze Spiraldynamikausbildung, jahrelanges Yoga und Therapien konnten nicht annähernd soviel bewirken. Das ist unglaublich und darum verehre ich Sie und Ihre Forschungen aus tiefstem Herzen. Vielen Dank für das grosse Geschenk!

Nun habe ich aus Begeisterung und Dankbarkeit gleich alle 5 Bücher der Tigerfeeling Serie gekauft und bin fleissig am üben und lesen. Ich bin mit so vielem einfach nur total einverstanden, mein Körper jubelt wenn endlich mal eine beim Atmen ihr Zwerchfell nach oben weiten spürt, so wie ich schon immer, er jubelt, wenn er täglich neue Verbindungen, Reaktionen wahrnimmt und Räume weiten kann.

Meine ersten Versuche mit Joggen (ich laufe ausschliesslich barfuss oder höchstens in Huraches) im 90° Winkel zum Gelände haben sich nicht so toll angefühlt. Bergab ein unkontrollierbares Sautempo und bergauf komische Langsamkeit und Beschwerlichkeit. So wollte ich der Sache heute bei einem Spaziergang auf den Grund gehen. Ich habe mich mit erhobenen Armen zum Turm aufgespannt und sorgfältig den 90° Winkel zum Gelände mit viel Länge in der WS gesucht. Der Schattenwurf war gnädig und hat mir eine gewisse objektive Kontrolle ermöglicht. Sodann bin ich sorfgältig losgegangen im Bemühen nie meine Länge, mein vom Boden weggehen und meinen Winkel senkrecht zum Untergrund zu verlieren. Die Arme hatte ich abwechselnd oben oder locker hängend. Nach 5 Minuten so bergauf gehen war mein Nacken wie Beton. Er musste ständig die Schwerkraft, der er durch den ungünstigen Winkel zur Senkrechten ausgesetzt war, ausgleichen und fand das furchtbar. So hab ich meinen Körper sich wieder sich lotrecht ausrichten lassen. Das ging viel leichter, fühlte sich besser an, und sah schöner aus! Die Fussgelenke sind die einzigen, die dann keinen natürlichen Winkel einnehmen können. 

Dann kam das ganze Spiel bergab. Hier war einfach das Tempo das Problem. Das Gefälle und meine entsprechende Vorlage zwangen mich zum Rennen, was eher ein komisches Trippeln wurde, weil ich ja spazieren wollte. Es sah weder gut aus, noch fühlte es sich gut an. Versuch gescheitert, Frau Cantieni zur Wahnsinnigen erklärt oder mich zur Schwerbegriffigen. Beide Varianten sind noch offen. Meine Suche nach Fotos von barfusslaufenden Naturvölkern zeigt alles senkrecht ausgerichtete Körper und nicht 90° zum Untergrund. 

Sehr gerne würde ich einmal ein Foto von Ihnen sehen, wie sie eine 100% Steigung bergauf gehen oder joggen. 

Nun habe ich noch eine kleine Extrafrage, die ich noch nicht in ihren Büchern beantwortet gefunden habe. Geht ihr Brustbein (oder das ideale Brustbein) bei einem tiefen Zwerchfellatemzug nach vorne? Meines nämlich nicht, es bleibt an Ort, wenn nicht sogar leicht nach innen. Mein Spiraldynamik-Lehrer wollte mich immer dazu bringen es nach vorne zu wölben bei Einatmen, das tut es einfach nicht. 

Mit bestem Dank für Ihr Lesen, ihre Antworten und alles Gute, was Sie in mein Leben und meinen Körper gebracht haben!


Die Entdeckerin
Antworten