Arbeit an meiner Skoliose

Fragen zur CANTIENICA®-Methode und zum Buch “Tigerfeeling – Das Rückenprogramm fur sie und ihn". Hilft bei Rückenbeschwerden, Skoliosen, Beckenschiefstand, Scheuermanns Krankheit, ISG-Syndrom, Steissbein-Syndrom etc.
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Susanne N.
Beiträge: 194
Registriert: 27. April 2009, 09:11

Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Susanne N. »

Hallo zusammen,

was Lenana schreibt, könnte eins zu eins von mir stammen. :-) Auch bei mir fitzelt die linke Beckenschaufel noch stärker in "falsche" Richtungen weg als die rechte. Es wird besser, ich bleibe dran - das ist bei Cantienica ja sozusagen alternativlos. Eine Sache ist mir aber im Zuge des Immer-länger-Werdens der linken Seite aufgefallen: Ich muss rechts etwas höher (Brustwirbelsäule) extra auf Längung achten, damit die linke Seite noch besser loslassen kann. In anderen Worten: Auch die von uns oberflächlich als länger empfundenen Seiten können irgendwo Stauchungen aufweisen, die dann die andere Seite jeweils "ausbaden" muss. Seit ich speziell darauf achte, hat es meine linke Seite leichter. Es ist mir nur einfach nicht von Anfang an aufgefallen. Ich sehe auch im Spiegel, dass ein bewusstes Ansteuern dieses Bereichs der WS mich rechts im Taillenbereich besser aufspannt. Weiterer Effekt: Der Brustkorb lässt sich jetzt genauer gerade über dem Becken positionieren, vorher war er einen winzigen Tick gedreht (natürlich hat er immer noch diese Tendenz, da Skoliose ...), ich habe es fast nicht gesehen, aber jetzt sehe ich es.

Viel Spaß beim weiteren Entdrehen und Längen von Knochen und Muskeln!

Susanne
Lenana
Beiträge: 7
Registriert: 25. Februar 2016, 13:31

Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Lenana »

Liebes Schneeglöckchen,

einige der Probleme, die Sie hier schildern, kommen mir sehr bekannt vor - wenn auch in abgeschwächter Form: Die linke Seite wollte nicht richtig lang werden, die Schulter ließ sich nicht wirklich aus dem Schulterdach lösen, die Oberarm- und die Oberschenkel-Muskeln wollten nicht ausdrehen. Ab und an gab es kleinere Erfolge, aber nach dem Training lange angehalten haben sie nie. Speziell das Gehen fühlte sich nicht richtig an, so als wäre das linke Bein kürzer als das rechte. Bei jedem Schritt wich die Hüfte aus und gab es eine kleine Erschütterung, wenn der linke Fuß aufsetzte. Der rechten Fuß hingegen war mit der Zeit platter geworden und schmerzte von Zeit zu Zeit. Nun habe ich festgestellt: Die äußeren Muskeln am vorderen linken Oberschenkel sind permanent angespannt. Sie ziehen das Knie nach oben und drücken gleichzeitig den oberen Teil der linken Hüfthälfte nach oben innen und damit den Sitzbeinhöcker nach unten außen (ich hoffe Sie verstehen, was ich meine). Versuchte ich, den Sitzbeinhöcker nach innen zu ziehen/den Levator ani zu aktivieren, habe ich den Oberschenkel noch mehr gestaucht, oft verkrampfte das Bein.

Im Training konzentriere ich mich jetzt darauf, in jeder Übung die äußeren Oberschenkel-Muskeln zu entspannen und in die Länge zu dehnen. Ein bisschen fühlt es sich so an, als würde ich den Oberschenkel an der Hüfte vorbei nach oben verlängern und so gleichzeitig eine Dehnung zwischen dem Sitzbeinhöcker und dem oberen Ende der linken Hüfte erreichen (vermutlich sind die Bänder dort nach der jahrelangen Stauchung verkürzt und die Dehnung ist deshalb so gut spürbar). Zuerst ist mir dies im Steilhang gelungen (oh wie habe ich diese Übungen vorher gehasst...), mittlerweile klappt es auch im aufgespannten Sitzen und Stehen. Wenn ich in diesen Positionen den Kronenpunkt nach oben dehne und diagonal atme (wie das zum Beispiel in dem Rückbildungs-Buch beschrieben ist), verlängert sich der Oberschenkel wie von selbst. Gleichzeitig - und das ist der Grund, warum ich das hier so ausführlich beschreibe - verlängert sich der Oberkörper und wirkt im Spiegel weniger gestaucht, die Schulter fühlt sich frei an und lässt sich aus dem Schulterdach ziehen etc. In allen anderen Übungen und Positionen springen die äußeren Oberschenkel-Muskeln noch oft an, zieht sich die linke Seite zusammen,... aber ich werde nicht aufgeben!

Und auch Ihnen, liebes Schneeglöckchen, wünsche ich, dass sich bald Erfolge einstellen! Halten Sie durch!

Viele Grüße, Lena
Benita Cantieni
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Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebes Schneeglöckchen

Danke für den Bericht. Er rührt mich, er bringt mich zum Lachen. Und ja, es deprimiert mich, dass keine von uns CANTIENICA®-Instruktorinnen den vivatomischen Funken entzünden konnte.

Denn: Sie bleiben im kleinen Einmaleins stecken. Im ganz kleinen Einmaleins.

Wo soll ich anfangen ... Es wäre möglich, mit den wenigen Übungen, die Sie machen, weiter zu kommen, wenn Sie jeden Tag in diese Übungen eine neue Wahrnehmung, ein neues Element einbringen. Ausrichten, Fersenstupsen, Zunge am Gaumen, Schielepulse sind Basics, Grundlagen.

Die Arbeit an einer Skoliose braucht mehr. Sehr viel mehr. Und nur Ihre Skoliose weiss, was dieses Mehr ist. Und dieses sehr viel Mehr hat mit Diagonalen, mit kreuzgängischen Mustern zu tun, mit dem Kennenlernen und Ausloten des eigenen Körpers, also mit dem Gegenteil von "Das geht nicht".

"Tigerfeeling – Das Rückenprogramm" kommt im Aufbau dem am nächsten, was ich meine. Da gibt es ein Set an Übungen, die ungefähr alle Lebenslagen abdecken. Die müssen Sie lernen. Nicht können. Lernen. Diese Übungen wollen nicht von Anfang an leicht gehen, diese Übungen wollen Sie Ihrem Körper näherbringen. Diese Übungen sind Werkzeug. Und, ich wiederhole mich, wenn Sie dranbleiben, funktioniert das. Dem Schmerz nicht ausweichen, sondern ihn als Lehrer annehmen. Hineinhören, und dann mit Millimeterarbeit herausfinden, wie es für Sie funktioniert.

Dann kommt die nächste Gruppe, die gleichen Übungen oder Prinzipien mit mehr Feinheiten, mit Diagonalen, mit Atemübungen, mit Kreuzgangelementen. Und so geht es weiter. Von Gruppe zu Gruppe. Von Aha zu Aha. Jeden Tag neu anfangen auf Grund von dem, was an diesem Tag ist. Wenn Sie nicht regelmässig C-Unterricht nehmen können, müssen Sie halt dieses Buch lesen und wieder lesen und noch mal lesen, und Sie werden bei jedem Lesen etwas lesen und verstehen, was Sie vorher überlesen haben.

Und eines Tages können Sie jeden Wirbel einzeln spüren und bewegen. Ich hatte jetzt einen schlimmen Husten, hatte mir alle Viren des Winters ineinander angelacht. Mit all meinem Wissen und meiner Technik hustete ich mich in die Skoliose zurück.

Und ziehe mich nun seit ein paar Tagen wieder heraus. Ziehe am Steissbein, rechts mehr als links. Ziehe das Kreuzbein weg vom Steissbein, nach oben zum Kronenpunkt. Hole die Querfortsätze der Lendenwirbel rechts höher, lasse sie links etwas mehr los. Drehe die oberen Lendenwirbel links auf, richte das Brustbein an seinen Rändern aus zu den Querfortsätzen der Brustwirbelsäule, nutze alle autochthonen Müskelchen dafür, ja, ich schwöre, ich spüre sie, auch die Faszien, ganz klar spürbar. Ich mache Zickzackatmung, Wirbel-Einpack-Atmung. Ich drehe das Brustbein, kurble es hoch, schaffe Raum, wo es Raum braucht. Oberarmkugel aus dem Schulterdach (wenn ich mich richtig erinnere, eine grosse Herausforderung für Sie), ich mache die Armknochen lang, hole die Armmuskeln heim, und wenn es irgendwo klemmt, lasse ich nicht los mit dem Loslassen. Ich muss auch arbeiten, doch kann ich trotzdem dranbleiben, während ich dieses schreibe, kann ich auf der Körperebene weiterdenken, Oberarmknochen aus dem Schulterdach, Oberarmkugel ausdrehen, Rippen seitlich ausdehnen, Rippen vorne anheben, Brustbein lang halten, das läuft nebenher, 24 Stunden am Tag, der Körper macht nachts weiter, heute Nacht erwachte ich einmal in einer perfekten Hüftdehnung.

Diese Arbeit behagt nicht allen Menschen, das weiss ich. Und es gibt Menschen, die körperlich so schwer traumatisiert sind, dass sie die Schmerzen nicht aushalten, die sie aushalten müssten, um durch den Schmerz zum heilbringenden Wohlweh zu kommen. Auch das weiss ich.

Doch wenn es jemand so sehr will wie Sie, dann ist das die Voraussetzung, und wenn dann so nichts geht, so spanne ich mich auf, in die vierfache Leichtfeelänge, und es schmerzt mich in die volle Aufspannung und Länge.

So schicke ich Ihnen heute keine Leichtfee, sondern die Abenteuerfee, die Mutfee, die Ausprobierfee, die Disziplinfee, die Forscherfee, die Knochenfee, die Loslassfee, die Handwerkerfee, die Angstfreifee – und die Schmerzensfee, die Sie in den Schmerzen und Blockaden so lange schützt und hält, bis Sie die Türe sehen, finden, öffnen, die Sie aus dem Schmerz bringt.

Denn davon bin ich überzeugt: Es gibt keine Therapie im Aussen, die Ihre Skoliose stoppen kann. Nur Sie können das. Und wenn ich eine Methode ausser meiner kennte, die Ihnen die Werkzeuge dafür gibt, ich würde sie nennen.

Versuch: Nehmen Sie eine Übung, von der Sie glauben, Sie könnten sie nicht umsetzen. Und bleiben Sie an dieser Übung, bis sich ein Fortschritt einstellt. Und dann knöpfen Sie sich die nächste Übung vor.

Herzlich, BC

PS zum Husten: Von Elsbeth F. lernte ich, dass bei einer Hustenattacke der Kopf zur Seite gedreht werden soll. Offenbar ein Physio-Trick. Er hilft, die Erschütterungen für die WS sind weniger schlimm.
schneeglöckchen
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Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von schneeglöckchen »

Sehr geehrte Benita Cantieni,

zur Zeit arbeite ich alleine. Habe alle Bücher, CD´s und DVD´s und schaue regelmäßig ins Forum. Das Forun ist sehr gut.

Hilfe habe ich über viele Jahre gesucht. Immer Privatlektionen verbunden mit Urlaub. Bei Frau Barth in Eisenach(ist keine Anbieterin mehr), Frau Neumayr, Frau Beckenbauer und Frau Hasselmann. In Zürich war ich auch zweimal.

Ohne jegliches aha Erlebnis.

Außerdem habe ich viele Stunden Craniosacraltherapie bezahlt, mir einige Stunden Osteopatie gegönnt und es mit autogenem Training versucht. Dann bin ich nach Bayern gefahren zu einem Quantenphysiker, der mir Hilfe durch Hypnose angeboten hat. Zwei Versuche mich zu hypnotisieren sind gescheitert Irgendetwas in mir lässt es nicht zu.Der Quantenphysiker macht Beckenbodentraining nach Cantieni.

Mein Training besteht fast immer aus den selben Übungen.

Ausrichten, Fersenstupsen, Schielepuls, Rückwärtsrotationen,kleine Brücke, V im V, Beine federleicht, Bauchwunder, pulsieren mit der Zunge usw.

Was gar nicht geht sind: Beinschere, Hüftdehnung, Wandgrätsche, Schneidersitz, Überkreutzdehnung und Hochturm und noch mehr.

Die Übungen mache ich fast täglich und wenn vielleicht nicht alle korrekt ausgeführt werden, hätte sich doch schonmal etwas aufweichen müssen. Die Gesichtsmuskel springen oft an.

Da mein Körper scheinbar keine Veränderung will habe ich mir schon oft vorgenommen nichts mehr zu machen. Aber das geht auch nicht. Die Muskeln arbeiten wann sie wollen. Auch im Bett fangen die Muskeln sofort an zu arbeiten. Sie entspannen und verkrampfen bis ich vor Erschöpfung einschlafe.

Wenn ich mich vor den Übungen im Liegen ausrichte, spüre ich meine linke Körperhälfte nicht. Ich liege ganz schief. Der Brustkorp ist starr und unter dem linken Schulterplatt ist ein Knoten, den ich nicht auflösen kann.

ich habe den Schultern schon einen Brief geschrieben, mit dem Wächter in mir geredet, habe Gott um Hilfe gebeten und das Universum angerufen. Funkstille. Sie haben mir schon zweimal eine Leichtfee geschickt, die nicht den Weg gefunden haben.

Wie sehr wünsche ich mir ein spürbares Erfolgserlebnis. Gern hätte ich den Schlüssel zu Ihrer Methode.

Dieser Beitrag wirkt sehr unsortiert, so unsortiert wie mein Körper.

Danke, dass Sie mir zugehört haben und bleiben Sie uns treu.

Viele liebe Grüße von der Wartburg

Ihr Schneeglöckchen
Benita Cantieni
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Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Benita Cantieni »

Ach, Schneeglöckchen, ach. Wie könnte ich Sie trösten? Oder lieber: weiter bringen? Ich weiss nicht mehr "auswendig", wie Sie arbeiten. Sind Sie in guten CANTIENICA®-Händen? Denn manchmal helfen halt wirklich nur die guten Hände weiter, zeigen Ihrem Körper, wie es geht, wohin es geht, mit gezielten Griffen, Drehungen, Hinwendungen ...

Herzlich, BC
schneeglöckchen
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Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von schneeglöckchen »

Benita Cantieni hat geschrieben:Liebe Rebecca

Ich erinnere mich gut an Sie, Sie waren ein beeindruckendes Mädchen und sind nun eine beeindruckende junge Frau. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Berufsweg alles, alles Gute.

Ich nehme Sie jetzt streng beim Wort.

"Jedoch bin ich mir jetzt im klaren, dass ich nur Angst habe noch einmal enttäuscht zu werden... Mir Mühe zu gebe und doch kein Resultat zu haben... Diese Angst ist sehr gross. Doch wenn ich es nicht versuche, werde ich es auch nie wissen!"

Diese Aussage geht noch davon aus, dass die Methode Ihre Skoliose begradigen soll. Tut sie nicht. Sie ist nur die Anleitung. Sie gehen den Weg. Und vor sich selbst sollten Sie keine Angst haben.

Auch wenn Sie mich fragen, wie Sie vorgehen sollen, so ist das ein Delegieren. Nur Ihr Körper, nur Sie wissen, was für Sie stimmt.

Der Weg mit meiner Methode ist der Weg der Selbstverantwortung, der Selbstbestimmung, des Selbstvertrauens.
Sie schaffen genau das, was Sie schaffen wollen. Es ist unmöglich, sich ernsthaft auf diese Körperarbeit einzulassen und keine positiven Resultate zu erzielen.

Ein bisschen, vielleicht, manchmal, und zur Sicherheit dann auch noch dieses und jenes – das funktioniert nicht. Entweder ganz darauf einlassen oder sein lassen. 

Wenn Sie Ihre Skoliose begradigen möchten: Anfangen. Und dranbleiben. Vielleicht gibt es einen schnellen Erfolg, dann verlangsamt sich der Weg vielleicht. Dann kommt wieder ein Höhepunkt, gefolgt von einem Plateau. Führen Sie ein Körpertagebuch, das Sie zwingt, die Veränderungen wahrzunehmen.

Wie mit allem, was wir lernen ... Irgendwann werden Sie von den Veränderungen so überzeugt und begeistert sein, dass Sie gar nicht anders können, als weitermachen.

Ich mache diese Arbeit nun seit 25 Jahren. Ich entdecke täglich Neues an meinem Körper, durch meinen Körper, das ich anderen Menschen zum Versuch anbiete. Ich kann jeden Wirbel einzeln bewegen, kann jedes Gelenk feinmechanisch einstellen, und wenn ich mal krank bin, wenn ich stürze, einen Unfall baue, so kann ich mein Skelett wieder sortieren, wieder reparieren. Und was ich kann, kann jede und jeder.

Ich verstehe Ihre Angst natürlich auch. Doch was haben Sie zu verlieren ausser Schmerzen und Krummsein? Ich verstehe nicht, dass jemand diesen Körperweg sieht und ihn nicht gehen will.

Jan Koch ist Studioleiter und sucht gerne mit Ihnen die beste Lösung, die in Ihren Stundenplan und zu Ihrem Budget passt. +41 44 422 35 24 oder studio@cantienica.com. Jan ist auch ein ausgezeichneter Instruktor.

Das Buch "Tigerfeeling – Das Rückenprogramm" ist ein guter Einstieg in die Prinzipien der Methode und zur Selbstbefragung.

Herzliche Grüsse, bitte auch an Ihren Vater. Frohe Festtage und von Herzen alles Gute,
BC
 

" Es ist unmöglich, sich ernsthaft auf die Körperarbeit einzulassen und keinen Erfolg zu haben."

Leider geht es mir so. Keine Übung, kein Bruststreichelwunder keine Atemreise bringt mich auch nur einen Schritt weiter. Aber ich bleibe verzweifelt dabei, weil ich nicht mehr anders kann.

Das traurige Schneeglöckchen
Benita Cantieni
Beiträge: 3147
Registriert: 22. Januar 2009, 08:07
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Re: Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Benita Cantieni »

Liebe Rebecca

Ich erinnere mich gut an Sie, Sie waren ein beeindruckendes Mädchen und sind nun eine beeindruckende junge Frau. Ich wünsche Ihnen auf Ihrem Berufsweg alles, alles Gute.

Ich nehme Sie jetzt streng beim Wort.

"Jedoch bin ich mir jetzt im klaren, dass ich nur Angst habe noch einmal enttäuscht zu werden... Mir Mühe zu gebe und doch kein Resultat zu haben... Diese Angst ist sehr gross. Doch wenn ich es nicht versuche, werde ich es auch nie wissen!"

Diese Aussage geht noch davon aus, dass die Methode Ihre Skoliose begradigen soll. Tut sie nicht. Sie ist nur die Anleitung. Sie gehen den Weg. Und vor sich selbst sollten Sie keine Angst haben.

Auch wenn Sie mich fragen, wie Sie vorgehen sollen, so ist das ein Delegieren. Nur Ihr Körper, nur Sie wissen, was für Sie stimmt.

Der Weg mit meiner Methode ist der Weg der Selbstverantwortung, der Selbstbestimmung, des Selbstvertrauens.
Sie schaffen genau das, was Sie schaffen wollen. Es ist unmöglich, sich ernsthaft auf diese Körperarbeit einzulassen und keine positiven Resultate zu erzielen.

Ein bisschen, vielleicht, manchmal, und zur Sicherheit dann auch noch dieses und jenes – das funktioniert nicht. Entweder ganz darauf einlassen oder sein lassen. 

Wenn Sie Ihre Skoliose begradigen möchten: Anfangen. Und dranbleiben. Vielleicht gibt es einen schnellen Erfolg, dann verlangsamt sich der Weg vielleicht. Dann kommt wieder ein Höhepunkt, gefolgt von einem Plateau. Führen Sie ein Körpertagebuch, das Sie zwingt, die Veränderungen wahrzunehmen.

Wie mit allem, was wir lernen ... Irgendwann werden Sie von den Veränderungen so überzeugt und begeistert sein, dass Sie gar nicht anders können, als weitermachen.

Ich mache diese Arbeit nun seit 25 Jahren. Ich entdecke täglich Neues an meinem Körper, durch meinen Körper, das ich anderen Menschen zum Versuch anbiete. Ich kann jeden Wirbel einzeln bewegen, kann jedes Gelenk feinmechanisch einstellen, und wenn ich mal krank bin, wenn ich stürze, einen Unfall baue, so kann ich mein Skelett wieder sortieren, wieder reparieren. Und was ich kann, kann jede und jeder.

Ich verstehe Ihre Angst natürlich auch. Doch was haben Sie zu verlieren ausser Schmerzen und Krummsein? Ich verstehe nicht, dass jemand diesen Körperweg sieht und ihn nicht gehen will.

Jan Koch ist Studioleiter und sucht gerne mit Ihnen die beste Lösung, die in Ihren Stundenplan und zu Ihrem Budget passt. +41 44 422 35 24 oder studio@cantienica.com. Jan ist auch ein ausgezeichneter Instruktor.

Das Buch "Tigerfeeling – Das Rückenprogramm" ist ein guter Einstieg in die Prinzipien der Methode und zur Selbstbefragung.

Herzliche Grüsse, bitte auch an Ihren Vater. Frohe Festtage und von Herzen alles Gute,
BC
Import
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Registriert: 15. Februar 2011, 23:23

Arbeit an meiner Skoliose

Beitrag von Import »

Liebe Frau Cantieni

Vielleicht erinnern Sie sich noch an mich... Vor einigen Jahren bin ich mit meinen Eltern als kleines Mädchen zu Ihnen gekommen auf Grund meiner Skoliose. Ich habe dann auch sofort begonnen zu trainieren und das mit der tollen Carla Hubeli. Da ich dann meine Ausbildung als Kauffrau begonnen habe, war ich viel mit lernen beschäftigt und habe das Training auf die Seite geschoben. Heute bin ich 20 Jahre alt und habe meine 3-Jährige Lehre abgeschlossen. Jetzt bin ich seit Oktober 2016 Praktikantin bei einem Radio.

Ich schreibe ihnen, weil ich das Training wieder beginnen will. Jetzt bin ich voll motiviert und bereit intensiv zu trainieren. Die Ausrede "Ich habe keine Zeit" hat bis heute funktioniert. Jedoch bin ich mir jetzt im klaren, dass ich nur Angst habe noch einmal enttäuscht zu werden... Mir Mühe zu gebe und doch kein Resultat zu haben... Diese Angst ist sehr gross. Doch wenn ich es nicht versuche, werde ich es auch nie wissen! Wie soll ich am besten vorgehen? Soll ich anrufen und einen Termin vereinbaren? Vielen Dank haben Sie sich die Zeit genommen meine Nachricht zu lesen und ich hoffe auf eine Antwort.

Liebe Grüsse

Rebecca
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