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Re: Skoliose mit verknöchterten Wirbeln

Verfasst: 14. November 2021, 20:06
von Sofia
Liebe Frau Cantieni,

da haben Sie recht! Sehr schade, dass er da nur in eine Richtung denkt und gedanklich nicht die Schleife zurück macht.
Ich bin meinem Körper sehr dankbar, dass er mich durch die Verknöcherung stabiliseren wollte, jetzt bin ich aber bereit wieder die Kontrolle zu übernehmen und er kann loslassen. Wir werden uns da schon einig :-)

Ich habe mir das Buch gleich bestellt und freue mich darauf es zu lesen.
Der Ausschnitt, den Sie gepostet haben bestärkt mich noch mehr. Seit einiger Zeit versuche ich mich im Alltag und in bewussten Situation zu strecken und innerlich zu dehnen um mich aufzurichten. Heut habe ich mir einen ganzen Tag dafür genommen um diese Dehnung bewusst durchzuführen. Ich spüre diese "Entwicklungsschmerzen" von denen sie sprechen und ich freue mich über jedes Ziehen und Drücken im Rücken und im Rest des Körpers, weil ich das Gefühl habe der Begradigung immer ein kleines Stückchen näher zu kommen. Oft pulsiert es auch an der betroffene Stelle und in der Wirbelsäule.
Ich bin sehr gespannt was das Buch mir noch an Input zur Verfügung stellt.

Herzliche Grüße und ein großes Dankeschön!

Sofia

Re: Skoliose mit verknöchterten Wirbeln

Verfasst: 11. November 2021, 22:21
von Benita Cantieni
Also. Der Doc sieht die Intelligenz des Körpers, der durch kleine Knochenwucherungen die weitere Verdrehung verhindern will. Er traut diesem genialen System nicht zu, dass es die Entdrehung schafft.
Faszinierend.

Liebe Sofia

36. Wunderbar. Ich war 47, als ich mit meiner Begradigung anfing, und meine Skoliose hatte 47° an der verdrehtesten Stelle.

Falls Sie keine Lust haben, ein Buch zu lesen und direkt ins Training gehen, hier – aus Erfahrung –, meine Anleitung zum Umgang mit Schmerz aus TIGERFEELING DAS RÜCKENPROGRAMM.

"1. Schmerzen sind ein Segen. Freuen Sie sich über jeden Schmerz. Seien Sie froh, dass Ihnen Ihr Körper Signale schickt. Sie können den Leitsignalen Ihres Körpers folgen, bis in die Schmerzfreiheit. Keine Angst, die werden Sie nicht verpassen.
2. Nicht jeder Schmerz ist wirklich ein Schmerz. Nicht alles, was Sie spüren, ist a priori ein Schmerz. Im Gegenteil, sehr oft ist es ein Glück. Wenn verkürzte Muskeln sich dehnen, so ist das spürbar. Wenn lange nicht gebrauchte Sehnen plötzlich arbeiten, so reagieren sie. Das müssen Sie spüren.
3. Lernen Sie die Sprache Ihres Körpers. Ist das, was Sie spüren, wirklich ein Schmerz? Ein Igitt-Gefühl? Ein Soll-nicht-Sein? Oder ist es ein Entwicklungssignal, ein Veränderungswehwehchen, ein „Wohlweh“ gar? Lassen Sie sich auf das ein, was in Ihrem Körper abläuft, und ich garantiere Ihnen, dass Sie ganz schnell zwischen „Pfui-Teufel-Schmerz“ und Übergangsweh auf dem Weg zur Genesung unterscheiden lernen.
4. Handelt es sich um ein „großes Wunder“, das Sie in Selbstheilung anpacken möchten, lohnt es sich, ein Entwicklungstagebuch anzulegen, das Sie auf Ihrem Weg begleitet. Notieren Sie, wie sich der Schmerz anfühlt: stechend, hämmernd, ziehend, dehnend. Sie kennen die Schmerzen, die von Ihrer Arthrose, Stenose, Skoliose, Ihrem Hexenschuss, Ischiassyndrom, Steißbeinsyndrom et cetera herrühren. Jeder neue Schmerz trägt das Potenzial eines Heilschmerzes in sich.
5. Fragen Sie den Schmerz: „Was bist du für einer? Bist du ein Warnschmerz, ein Gutschmerz, ein Entwicklungschmerz, ein Übergangsschmerz? Vielleicht sogar ein Wohlweh?“ Das hilft Ihnen, die Körpersignale auszuhalten, ihnen nicht gleich entfliehen zu wollen durch eine, pardon, dumme Verrenkung. Vielleicht ist der Schmerz schon wieder weg, bevor die Befragung zu Ende ist, weil es nur ein ungewohntes Einfinden in eine ungewohnte Position war.
6. Notieren Sie, wie lange der Schmerz bleibt, wie er sich verändert. „Altweh“ ist nicht gut und bleibt, wenn Sie in die alte, gewohnte Position oder Haltung zurückfallen. „Neuweh“, Übergangsweh, „Entwicklungs-Aua“ verändert sich, dauert manchmal Sekunden, manchmal Minuten, manchmal Stunden, selten Tage.
7. Die „Neumöblierung“ der Knochen verursacht keine Schmerzen. Verkürzte oder verkümmerte Sehnen können starke, ziehende Schmerzen auslösen (zum Beispiel in der Kniesehne, in den Sitzbeinhöckern, im Kreuz, in den Schultern). Neue Vernetzungen in vernachlässigten Muskeln lösen durch die Erhöhung des Muskeltremors oft ein Zittern und Vibrieren aus.
8. Muskelkater kann vorkommen und ist nur zu begrüßen. Neue Freiheiten der Rippen, Schlüsselbeine und des Brustbeines werden meist als angenehm empfunden. Irritierend stark kann der Muskelkater auf der Höhe der Brustwirbelsäule sein, wenn sie endlich wieder aufgerichtet und mobilisiert wird. Hände und Füße besitzen so viele Knochen und Sehnenstrukturen, dass auch sie zwischendurch mal einen Tag lang über die Umsortierungen irritiert sein können.
9. Schreiben Sie Ihre Empfindungen in möglichst lebhaften Bildern auf, geben Sie den Schmerzen Noten von 1 bis 6, schmücken Sie die Empfindungen mit Farben aus und beobachten Sie, wie Sie sich selbst umbauen, wie der Körper anfängt, mit Ihnen zu sprechen.
10. Notieren Sie auch, was nicht mehr schmerzt. Nehmen Sie Ihre Erfolge wahr. Freuen Sie sich über das, was Sie erreicht haben. Das motiviert Sie und Ihren Körper, mit der Wahrnehmungsreise nach innen weiterzumachen. Ich bin jetzt seit 20 Jahren auf dieser Reise, und sie wird immer spannender, immer intensiver, jeden Tag entdecke ich neue Feinheiten."

Für mich war die Einsicht, dass ich meine Skoliose selbst mache, die Türe zur ultimativen Freiheit und ein grosses, grosses Glück: Ich kann sie unmachen. Ich wünsche Ihnen dieses Glücksgefühl. Go for it.

Herzlich, BC



Re: Skoliose mit verknöchterten Wirbeln

Verfasst: 11. November 2021, 21:13
von Sofia
Liebe Frau Cantieni,

ganz lieben Dank für Ihre Rückmeldung und die positiven Worte!

Ich bin auch überzeugt davon, dass ich meine Skoliose begradigen kann, wenn ich daran arbeite. Der Oberarzt, dem ich das erzählt habe, hat mich da aber nur verstört angeschaut und meinte es gäbe keine andere Möglichkeit als die OP :-) Naja, jeder sieht es so ein bisschen innerhalb seiner Professions-Brille :-)
Ich bin 36 Jahre alt, ich denke er hat von kleinen Knochenwucherungen gesprochen, davon, dass ich ein Problem mit den Bandscheiben habe weiß ich nichts. Er meinte, dass meine Wirbelsäule durch die Verknöcherungen eine weitere Verkrümmung verhindern wollte.

Vielen Dank für Ihre Tipps!
Ihre Worte haben mich sehr bestärkt, ich werde das Ding schon gerade kriegen ;-)

Ganz herzliche Grüße,
Sofia

Re: Skoliose mit verknöchterten Wirbeln

Verfasst: 11. November 2021, 08:54
von Benita Cantieni
Liebe Sofia

Was bedeutet "Verknöcherung der Wirbelzwischenräume BWS 7-10"? Bandscheiben komplett weg und Wirbel zusammen gewachsen? Oder kleine Knochenwucherungen an den Wirbelrändern? Ersteres: huch. Zweiteres: halb so schlimm.

Um eine Prognose zu stellen, muss ich das wissen. Ausserdem: Ich halte zwar nicht viel vom Alter, doch spielt es in Ihrem Fall eine Rolle, ob Sie 28 oder oder 83 sind. Bis 70 lassen sich "wilde Knochenbildungen" meist gut beeinflussen und die BW gezielt mobilisieren (grosses Thema bei uns, die BWS ist der Jungbrunnen unter den Knochen). Wenn die Haltung jahrzehntelang knochenfeindlich war, wird es schwieriger.

Ich empfehle den Praxistest. Lesen Sie sich ein mit TIGERFEELING – DAS RÜCKENPROGRAMM FÜR SIE UND IHN, Verlag Südwest. So finden Sie heraus, ob Ihnen die Arbeit in, aus, mit Ihren Knochen behagt. Und dann sofort ins Training. Sie haben viele Möglichkeiten, sie sind hier beschrieben: https://www.cantienica.com/training

Weil ich alles ausprobierte, was es gab und gibt, weil ich nichts fand, das wirklich wirklich hilft bei Skoliose, entwickle ich "against all odds" meine eigene Methode. Meine Skoliose ist begnadigt – wow, den Vertipper lasse ich stehen, volle Zustimmung – begradigt soll es heissen, ich lebe schmerzfrei, ich bin beweglich, stark, reaktionsschnell wie nie. Nur das Rückwärtsrad muss ich vielleicht vergessen ... (Ich werde 72.) In diesem Sinne: Seien Sie mutig, versuchen Sie's. Es kann nur besser werden.

Herzlich, BC

Skoliose mit verknöchterten Wirbeln

Verfasst: 10. November 2021, 19:36
von Sofia
Guten Abend zusammen,

ich bin erst vor Kurzem auf die CANTIENICA-Methode aufmerksam geworden und würde hiermit gerne mein Glück versuchen.
Ich habe eine stark ausgeprägte Skoliose (35°, 60°, 33°) und wurde in Richtung Operation beraten, was ich aber aktuell nicht möchte, weil ich der Meinung bin, dass es auch andere Möglichkeiten geben muss. Mir wurde allerdings gesagt, dass sich einige Wirbel(-zwischenräume) bereits verknöchert haben (circa 7. - 10. Brustwirbel), was mir einen kleinen Dämpfer verpasst hat. Ist es denn möglich mit CANTIENTICA auch an bereits verknöcherten Wirbeln zu arbeiten?

Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung hierzu freuen!

Liebe Grüße,
Sofia