Wie oft muss ich trainieren?

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Benita Cantieni
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Wie oft muss ich trainieren?

Beitrag von Benita Cantieni »

Die häufigste Frage, die mir Neulinge in der Kunst der bewussten Körperhaltung stellen: „Wie oft muss ich trainieren?“


Meine Antwort: Wenn du trainieren musst, wenn Sie trainieren müssen, ist das Scheitern programmiert.



Wenn du musst, musst du dich zwingen. Und wenn du dich zwingen musst, ist die Leichtigkeit schon weg. Und sie, die Leichtigkeit, ist eines der Ziele von CANTIENICA® Körper in Evolution. Mit Leichtigkeit aufrecht sein. Mit Leichtigkeit bewegen. Mit Leichtigkeit Kraft entwickeln. Mit leichtem Körper leben. Das ist das Angebot deines Körpers. Die Zeit in der wir leben, ist fordernd genug.

Nimm das Geschenk an, das dein Körper dir macht: Entdecke deine Leichtigkeit. Lebe deine Leichtigkeit. Dann hast du mehr Kraft für die Herausforderung der Welt.

Mit Leichtigkeit trainieren. Gern trainieren. Training als die grosse Chance sehen, lebenslang beweglich und kraftvoll und leicht zu sein. So leicht sein, wie du als Kind warst. Dein Training beginnt mit deinem Mindset, mit deiner Denkweise.



Ich trainiere gern.
Auch, wenn ich mich hin und wieder dazu zwingen muss.
Dann erinnere ich mich daran, wie gut ich mich nach jedem Training fühle, und schon trainiere ich wieder gern.
Das habe ich mir antrainiert.

Auch die Regelmäßigkeit ist nur Training.

Anfangs schrieb ich haarklein in die Agenda: Sonntag 19:00 h bis 20.00 h CANTIENICA®-Training. Ich tat so, als ob das ein offizieller Termin sei, vergleichbar mit DH oder Coiffeur. Das brauche ich heute nicht mehr, das Bedürfnis, meinen Körper zu warten, ist in den Zellen. 

Gute Gewohnheiten sind ist auch nur Training – und irgendwann selbstverständlich.

Mein Körper weiß, er ist mir wichtig. Nur, wenn es ihm gut geht, geht es mir wirklich gut. An Körper, Geist und Seele. Weil er weiß, dass ich ihn höre und ihm zuhöre, sagt er laut und deutlich: „Ich brauche Bewegung. Ich brauche Training.“ Und dann bekommt er, was er braucht. Auf der Stelle. Denn auch das ist ein großer Vorteil der CANTIENICA®-Methode: Ich kann sie überall umsetzen. Ich habe schon oft in Abflughallen in Flughäfen trainiert. Auf Hotelbetten. An Stränden. Es findet sich immer eine Ecke. Eine Matte, die ich zusammenfalten kann, habe ich meistens dabei. Wenn ich keinen sauberen Boden habe, kann ich im Stehen ein vollwertiges Programm absolvieren. Mit einem Stück Wand oder einem Bartisch kann ich Ballettstangen imitieren. Eine Ecke für einen Schneidersitz findet sich immer. 

Ich gehe bei jedem Training ans Limit. Seit 30 Jahren, mindestens zweimal pro Woche. Macht rund 3120 mal.
 
Sie fragen sich oder mich, wofür das gut sei? Du fragst mich, wofür das gut ist? Für vieles. Eigentlich für alles.
 

Ich bin mit 75 beweglicher als mit 20. Spagat-beweglich. Ich-brauche-niemanden-um-mir-den-Rücken-einzureiben-beweglich. Ich-erreiche-jede-Stelle-meines-Körpers-beweglich. 
 
Ich habe mehr Kraft als mit 30. Ich habe mehr Ausdauer. Mein Körper springt mit größter Lust jede Treppe hoch, auch die mit den 700 Stufen. Und mein Körper hat die schönste Form seines Lebens. Wo mit 20 Reiterhosen prangten, sitzen die Hosen heute gut und locker. Das Bäuchlein aus meinen Vierzigern ist weg. Das Doppelkinn ist weg. Die Schulterblätter liegen am Rücken. Die Wirbelsäule hat sich selbst aus einer starken Verkrümmung befreit. Der Hallux Valgus ist auch verschwunden. Und ja, auch die Hämorrhoiden und die Hamsterbacken sind nicht mehr.

Eine Schönheit bin ich deshalb nicht. Ich bin nur mein schönstes Ich in diesem Leben. Da ich meinen Zustand heute mit meinen Zuständen von früher vergleichen kann, weiß ich: Das alles kommt vom regelmäßigen Training am Limit. Das Training lohnt sich. Und das Training am Limit mach Spass.



Wenn ich mich, notgedrungen, mit Gleichaltrigen vergleiche, sehe ich sehr offensichtlich: Das grenz-voll-wertige Training hat nur Vorteile. 

Dieses Limit müssen Sie sich jetzt nicht verkniffen vorstellen, ich quäle mich nicht, ich laufe nicht rot an, ich muss noch nicht einmal in Schweiß ausbrechen –
ausser, ich will den Schweiss treiben, das geht auch. Es geht um ein subtiles Limit: Wie sehr kann ich die Hüftmuskeln heute dehnen? Wie lange kann ich meine Beine beckenbodengesteuert in der Luft halten? Wieviele Mikrobewegungen machen die vollkommen gedehnten und vernetzten Bauchmuskeln mit? Wie lange kann ich in der perfekten Pyramide diagonal atmen? Wie tief sinke ich heute in die gloriose Albatros-Dehnung? Wie leicht bin ich heute?
 
Trainieren am Limit hat noch eine köstliche Eigenschaft: Es ist für mich die schönste Meditation. Ich bin ganz und gar absorbiert. Ich gehe auf in meinen kreatürlichen Fähigkeiten. Ich meditiere in Vollkommenheit. Zwischen mir und meinen Faszien hat kein negativer Gedanke Platz.

Außerdem habe ich mein Notfall-Kit immer dabei.
Ausrutscher beim Joggen im Wald? Sofort die Beinachse ausrichten und das Knie von innen entdrehen.
Im Meer über einen Stein gestolpert? Sofort ein paar Fussübungen im warmen Sand.
Zu rund auf dem unbequemen Konzertsaalstuhl gesessen? In die Vertikale dehnen, das Kreuzbein schwingen und die Wirbel tanzen lassen.
Kurzatmig? Das Zwerchfell dehnen und drehen.
Halskehre? Die Knochen dehnen und die richtigen Muskeln richten.
Föhnkopfschmerzen? Die Schädelknochen in Bewegung setzen, die Nerven befreien, das Gehirn entspannen.
 
Ich bin zutiefst überzeugt: Was ich kann, kannst du auch, können Sie auch. Unsere Körper sind aus dem gleichen Wunderstoff gemacht.



Voraussetzung: Trainiere. Trainiere gern.
Trainieren Sie. Trainieren Sie gern. 



Willkommen im Club der Leichtgesinnten.


Herzgruss aus den Knochenzellen, BC
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